Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf warnt: Es gibt zwar keine Hotspots in Düsseldorf aber die höchste 7-Tages-Inzidenz seit Beginn der Corona-Pandemie.

Die Stadt Düsseldorf ist alarmiert: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt im Stadtgebiet seit mehr als einer Woche wieder an. Die 7-Tages-Inzidenz, die die Neuerkrankungen in den letzten 7 Tagen pro 100.000 Einwohner angibt, erreichte am Montag mit 18,2 den höchsten Wert. Am Dienstag lag er bei 16,6. Steigt dieser Wert über 50, wovon Düsseldorf allerdings sehr, sehr weit entfernt ist, werden Lockdown-Maßnahmen wie in den Kreisen Gütersloh und Warendorf fällig.

Stadt: Es gibt eine gewisse Sorglosigkeit

In Düsseldorf gibt es keine lokalen Hotspot, so dass die steigenden Fallzahlen unterschiedliche Gründe haben, sagt Gesundheitsamtsleiter Dr. Klaus Göbels. Sie hängen „neben der aktiven Fallfindung und den hohen Abstrichzahlen in Düsseldorf auch mit einer gewissen Sorglosigkeit zusammen“. Zusammenkünfte und achtloses Verhalten, wie es seit Wochen wegen des anhaltend schönen Wetters überall in Düsseldorf und vor allem in der Innenstadt zu beobachten ist, begünstigen die Verbreitung von Covid-19. Das Einhalten von Kontaktbeschränkungen, Abstandsgebot, Maskenpflicht, allgemeinen Hygieneempfehlungen und Quarantäne mindern dagegen die Verbreitung des Coronavirus.

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Der Oberbürgermeister ist besorgt

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel ist besorgt über die steigende Zahl der Infizierten in seiner Stadt.
Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel ist besorgt über die steigende Zahl der Infizierten in seiner Stadt. © dpa | Rolf Vennenbernd

Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) zeigte sich am Dienstag besorgt: „Die gegenwärtigen Lockerungen lassen das Coronavirus in den Köpfen vieler Menschen in den Hintergrund rücken. Doch damit es nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Neuinfektionen kommt und dann weitere Beschränkungen ausgesprochenwerden müssen, bitten wir alle Düsseldorfer ausdrücklich: Nehmen Sie aufeinander Rücksicht und halten Sie sich an die Abstands- und Hygieneregeln sowie an die Maskenpflicht! Denn die erreichten Lockerungen und der Weg in die Normalität dürfen nicht durch Leichtsinn aufs Spiel gesetzt werden.“

95 Einsätze am Wochenende, 35 am Montag

Allein am Wochenende verzeichnete das Ordnungsamt 95 Einsätze. Auch gegen zahlreiche Gastronomen mussten Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden. Am Montag gab es 35 Einsätze im Zusammenhang mit der Überwachung oder Durchsetzung der Corona-Schutzverordnung durch den städtischen Ordnungs- und Servicedienst (OSD). Im Fokus standen zahlreiche Imbissbetriebe im Stadtgebiet. So erreichte den OSD ein Hinweis, dass ein Imbiss in Flingern gegen die Coronaschutzverordnung verstößt. Tatsächlich stellte eine Gewerbestreife des OSD bei der anschließenden Kontrolle gleich mehrere Verstöße fest: Zum einen wurde weder im Innenraum des Imbisses noch auf der Terrasse der erforderliche Mindestabstand zwischen den Tischgruppen eingehalten. Zum anderen fehlte sowohl Desinfektionsmittel als auch die erforderliche Raumskizze. Auch die Besucherdatenliste wies inhaltliche Mängel auf und erwies sich dadurch als nutzlos.

Koordinierungsgruppe Altstadt am Wochenende im Einsatz

Um Probleme wie am Wochenende in der Altstadt zu verhindern, wird ab Freitag eine „Koordinierungsgruppe Altstadt“ an den stark frequentierten Wochenendtagen zusammentreten und den Einsatz im Zeichen der Umsetzung der Coronaschutzverordnung koordinieren. Diese Gruppe ist bewährter Teil der Sicherheitsstrategie der Stadt und kommt immer dann zum Einsatz, wenn mit erhöhtem Besucheraufkommen zu rechnen ist. Derzeit gibt es unter dem Gesichtspunkt des Infektionsschutzes Probleme mit zu hoher Besucherfrequenz an der „längsten Theke der Welt“. Einsätze sollen durch die Koordinierungsgruppe nun noch effektiver geführt werden, die dazu jeweils freitags und samstags einen Raum im Rathaus bezieht. Dort gehen alle Meldungen aus der Altstadt ein, die entsprechend nötigen Reaktionen der Behörden und Ämter kann dann auf dem kurzen Dienstweg koordiniert werden.

Aktuell 188 infizierte Düsseldorfer

Mit Stand Dienstag, 23. Juni, 17 Uhr, wurde seit dem 3. März bei 1683 Düsseldorfern eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert. Das sind elf mehr als am Montag. Aktuell sind 188 Menschen noch infiziert, drei mehr als am Montag. 36 Düsseldorfer sind bisher gestorben.