Düsseldorf. Die Kaufhof- und Karstadt-Filialen Am Wehrhahn gehören zu den 62 Filialen des Galeria Karstadt Kaufhof-Konzerns, die geschlossen werden sollen.

Die Düsseldorfer Kaufhof- und Karstadt-Filialen am Wehrhahn gehören zu den 62 Filialen des Galeria Karstadt Kaufhof-Konzerns, die geschlossen werden sollen. Den Beschäftigten wurde dies auf einer Personalversammlung am 19. Juni mitgeteilt. Verdi hatte in den Verhandlungen eine Reduktion der Schließungspläne von 80 auf 62 Filialen erreicht. Weitere Verschlechterungen des geltenden Tarifvertrages und ein zehnprozentiger Personalabbau, wie von der Unternehmensleitung gefordert, konnten abgewehrt werden. Aber das zwei, gleich nebeneinander liegende Filialen schließen müssen, damit hätten die wenigsten gerechnet.

SPD-Chef Rimkus: „Absoluter Skandal“

Der Düsseldorfer SPD-Chef und Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus zeigte sich am Abend erschüttert von der Nachricht. „Ein absoluter Skandal“, schimpfte Rimkus. „Da haben wir einen Milliardär, der sich bereichert, um Grundstücke verwerten zu können. Das Ganze zu Lasten der Mitarbeiter, zu Lasten der Städte und zu Lasten der städtebaulichen Perspektiven.“ Für Rimkus sei es auch „völlig unverständlich“, warum beide Standorte am Wehrhahn geschlossen werden sollen. „Damit überlässt man die Schadowstraße ihrem Schicksal“, so der SPD-Politiker. „Vor allem von IHK und Einzelhandelsverband erwarte ich jetzt, dass sie den Kampf um die Arbeitsplätze annehmen.“

„Schwerer Schlag für die Innnestadt“

„Die Schließung der Standorte von Galeria Kaufhof und Karstadt Schadowstraße und Am Wehrhahn sind ein schwerer Schlag für unsere Innenstadt“, sagte am Freitag auch der grüne OB-Kandidat Stefan Engstfeld. „Galeria Kaufhof und Karstadt waren zentrale Anker der Schadowstraße und haben das Bild der Einkaufsmeile Schadowstraße jahrzehntelang geprägt. Die Angestellten, die nun ihre Jobs verlieren, müssen unterstützt werden. Ich erwarte vom Konzern Galeria Karstadt Kaufhof, dass er dafür Verantwortung übernimmt. Die Angestellten haben den Konzern schon mit viel Verzicht beim Gehalt und Herzblut bei der Arbeit unterstützt, jetzt dürfen sie nicht einfach fallen gelassen werden. Auch dürfen die Häuser keine (leerstehenden) Immobilienspekulationsobjekte werden.“

Linke: Druck auf Benko-Konzern ausüben

Helmut Born, Stadtrat-Kandidat der Düsseldorfer Linken und ehemaliger Betriebsratsvorsitzender, sieht das ähnlich: „Die Beschäftigten und Verdi kämpfen um den Erhalt der Arbeitsplätze. Dabei haben Sie die volle Unterstützung der Linken. Der Kaufhof und der Karstadt Am Wehrhahn muss Düsseldorf erhalten bleiben.“

Dafür brauche es ein zukunftsfähiges Konzept. Ob dies mit dem Immobilienbetreiber Benko zu machen sei, sei doch sehr fraglich, Born weiter. „Er müsste als erstes von seinen überzogenen Mietvorstellungen abrücken. Oberbürgermeister Geisel ist aufgerufen, Druck auf den Benko-Konzern auszuüben und sich für den Erhalt des Kaufhofs und des Karstadts Am Wehrhahn einzusetzen.“