Düsseldorf. Die Düsseldorfer „Fachgruppe Radverkehr“ hat sich zu einer Befahrung von Hofgarten und Kö-Bogen getroffen. Es gibt Probleme – und gute Vorschläge.
Immer mehr geht es um den Radverkehr in Düsseldorf. Denn in Zeiten von Corona entdecken mehr und mehr Bürger das umweltfreundliche Verkehrsmittel für sich. An den 13 Fahrradzählstellen der Stadt wurden in den ersten fünf Monaten diesen Jahres 624.387 Fahrradfahrten mehr gezählt als im gleichen Zeitraum im Vorjahr – ein Anstieg von 31 Prozent, meldete unlängst der ADFC Düsseldorf. Die Rufe nach ausgebauten Radwegen werden dadurch immer lauter.
Diskussion um den Hofgarten
Doch genauso oft, wie die Vorteile des Fahrradfahrens hervorgehoben werden, gibt es immer jene, die darüber streiten. Wie etwa über die erst am Wochenende installierte Pop-Up-Bike-Lane am Rheinufer. Ebenfalls hitzige Diskussion gibt es immer wieder um Radwege durch den Hofgarten und am Kö-Bogen. Die Fachgruppe Radverkehr hat sich deswegen am Dienstag zu einer Befahrung getroffen. Mit dabei waren unter anderem der Vorsitzende des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, Martin Volkenrath (SPD), und der Verkehrsexperte der Grünen, Norbert Czerwinski.
Mit Freude habe man bei der Befahrung festgestellt, dass nun entlang der Berliner Allee große Piktogramme für die Radfahrer angebracht sind, so Nobert Czerwinski. „Dort ist endlich mal was zu sehen.“ Allerdings sei die Trennlinie in der Pflasterung vergessen worden.
Mit dem Gartenamt absprechen
Das Thema Radwege im Hofgarten sei zudem ein sensibles Thema. „Da geht das Gartenamt auch sehr vorsichtig mit um“, stellt Czerwinski fest. Immer wieder geraten im Hofgarten Fußgänger und Radfahrer aneinander. Dennoch wäre es schön, so Czerwinski, wenn es dort einen Weg zur Oberkasseler Brücke geben würde. „Aber da muss man gucken und das mit dem Gartenamt absprechen.“
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Bei der Befahrung hat man sich auch die Wege am und um das Theatermuseum angesehen. „Entweder links- oder rechtsherum“, sagt Martin Volkenrath. Das Problem: Vor dem Museum befindet sich nur ein ganz schmaler Streifen. Dieser müsste ausgebaut werden, so Volkenrath. Allerdings ginge an dieser Stelle auch der Tunnel sehr nah am Museum vorbei. „Wenn ich ein Schulkind hätte, ich würde das nicht an der Tunnelrampe fahren lassen“, so Czerwinski, der für eine gemischte Lösung plädiert. Es müsse einen sicheren Weg für ungeübte Radfahrer und Kinder geben, wer aber schnell und zügig mit dem Rad irgendwohin kommen möchte, dem sollte diese Möglichkeit gegeben werden. Volkenrath sieht zudem die Möglichkeit, entlang der Jägerhofstraße zu fahren.
Debatte um die Süd-Nord-Passage
Grundsätzlich wolle man nun was an der Süd-Nord-Passage machen, von der Berliner Allee bis zur Kaiserstraße. Man habe darüber nachgedacht von der Berliner Allee aus Richtung City in Richtung Mühlenstraße zu fahren und dort über die Rheinbahngleise. Die Gleise dort seien bewusst eng gebaut worden, so Volkenrath. Für normale Radfahrer sei diese Stelle kein Problem. „Für Lastenräder wird das dort aber schwierig.“ Eine Möglichkeit wäre dort über die Schadowstraße zu fahren. „Die Grundpassage ist für uns eigentlich klar“, so Volkenrath. Es gehe nur noch um Detailfragen, gerade was Übergänge anbelangt.
Er stellt jedoch auch klar, dass die Fachgruppe kein Beschluss-, sondern nur ein Beratungsgremium sei.