Düsseldorf. Dem Westen von Düsseldorf droht eine großräumige Evakuierung. Ab Freitag werden an der B 9 Bomben-Verdachtspunkte untersucht.

Eine aufwendige Suche nach tief in der Erde vermuteten Kriegsbomben bringt den Verkehr im linksrheinischen Teil Düsseldorfs durcheinander. Betroffen ist unter anderem eine vielbefahrene Verbindungsstraße zu zwei Rheinbrücken. Falls tatsächlich Bomben gefunden werden, müssten für den Zeitraum der Entschärfung je nach Größe des Sprengkörpers zwischen 5000 und 10.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen.

Die vorbereitenden Arbeiten beginnen am Mittwochabend (17. Juni) um 19 Uhr mit einer ersten Straßensperrung. Dann wird die Brüsseler Straße in Richtung Rheinalleetunnel für die Vorbereitung der Baustelle zur Untersuchung von zwei Bomben-Verdachtspunkten im Bereich der Brüsseler Straße und dem Simon-Gatzweiler-Platz gesperrt.

Im Anschluss erfolgt die Öffnung der Baugrube mit Freilegung bis einige Meter vor die vermuteten Verdachtspunkte, ohne diese direkt offen zu legen. Damit werde, schreibt die Stadt, eine Bewegung eines eventuellen Kampfmittels auf jeden Fall vermieden.

Ergebnisse bis spätestens Samstagmittag

Ab Freitag wird dann eine vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf beauftragte Fachfirma mit der endgültigen Freilegung der Verdachtspunkte beginnen. Bis spätestens Samstagmittag sollen dann die Ergebnisse der Spezialisten vorliegen. Erst danach könne der genaue Zeitplan für das weitere Vorgehen festgelegt werden, heißt es seitens der Stadt.

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Aufgrund der Erfahrung aus den letzten Jahren und für einen schnellen Ablauf einer eventuellen Evakuierung der Gefahrenbereiche, hat das Krisenmanagement der Landeshauptstadt sich im Vorfeld bereits auf v erschiedene Stufen im Zuge der Untersuchung der Verdachtspunkte vorbereitet. So können zwischen einem metallischem Gegenstand, von dem keine Gefahr ausgeht, bis zu einem bewegten Kampfmittel mit Langzeit-Säurezünder, der eine sofortige Evakuierung des Gefahrenbereichs notwendig macht, anhand verschiedener Stufen schnell reagiert werden.

10.000 Menschen könnte es treffen

Je nach Größe der Fliegerbombe müssten dann zwischen 5000 und 10.000 Menschen ihre Wohnungen und Häuser für den Zeitraum der Entschärfung verlassen. Da ebenfalls die „Schön Klinik“ betroffen sein könnte, fanden im Vorfeld bereits Abstimmungen zwischen der Feuerwehr, dem Gesundheitsamt und der Klinikleitung statt, um eine eventuelle Evakuierung aller Patienten und Mitarbeiter vorzubereiten.

Da der Vodafone-Campus am Ferdinand-Braun-Platz ebenfalls von einer möglichen Evakuierung betroffen sein könnte, wurden auch dort schon im Vorfeld Gespräche und Maßnahmen in enger Abstimmung mit allen Beteiligten getroffen, damit einer zügigen Evakuierung nichts im Wege steht. Für den Fall einer nicht zeitkritischen Entschärfung sei mit einer Evakuierung und Entschärfung am kommenden Sonntag zu rechnen, so die Stadt.

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Alle weitergehenden Informationen zu den Verdachtspunkten werden über die Kanäle der Stadt Düsseldorf und der Feuerwehr Düsseldorf veröffentlicht, sobald die Ergebnisse der Arbeiten vorliegen. Das Gefahrentelefon der Feuerwehr wird ab Donnerstag, 18. Juni, Erstinformationen unter der Rufnummer 0211-3889889 (Bandansage) geben. Am Tag der möglichen Entschärfung ist das Gefahrentelefon ab 8 Uhr unter der gleichen Telefonnummer zu erreichen, dann werden Ansprechpartner zur Verfügung stehen und direkt Fragen entgegennehmen und beantworten. (red mit dpa)