Die Stadtgesellschaft muss sich gegen Rassismus stellen und darf nicht zulassen, dass Alltagsrassismus entsteht, meint Redakteur Stephan Wappner.

Christian Naumann ist offenbar ein Mensch mit Zivilcourage. Solche Leute sind wichtig. Nicht jeder besitzt den Mut, andere Menschen auf krasses Fehlverhalten hinzuweisen. In diesem Fall soll es ein Stammtischspruch der allerübelsten Sorte im Uerige gewesen sein, wie der Mann in den sozialen Medien postet. Es ist auch gut, dass der Aktivist dies öffentlich gemacht hat. Dafür sind Facebook und Co. immerhin gut: Um Missstände in unserer Gesellschaft aufzudecken und dann – vernünftig – zu debattieren.

Rassismus kommt auch in Düsseldorf überall vor. In der Straßenbahn, im Restaurant, auf dem Sportplatz, bei den Behörden. Wir müssen uns als Stadtgesellschaft dagegen stellen und eben nicht zulassen, dass Alltagsrassismus entsteht.

Und was das Uerige betrifft: Die kryptisch-unsägliche Aussage des Köbes mag ein Einzelfall darstellen. Und viele von uns waren bei dem Vorfall auch nicht dabei. Aber: Wenn sich das alles genau so zugetragen hat, dann hätte der Rassist hochkant aus dem Lokal geschmissen werden müssen. Und der Köbes eigentlich gleich mit.