Düsseldorf. Am Mittwoch geht Düsseldorf einen Schritt zurück in die Normalität. Sonderspuren wieder in Betrieb. Das Parken wird wieder gebührenpflichtig.

Ab Mittwoch, 6. Mai, will die Stadt Düsseldorf einen großen Schritt zurück in die Normalität gehen. Oberbürgermeister Thomas Geisel hat nach Beratung und mit Unterstützung durch den Krisenstab am Montagvormittag entschieden, den Testbetrieb der Umweltspuren ab 6. Mai fortzuführen und auf öffentlichen Parkplätzen wieder Parkgebühren zu erheben. Es gibt dabei aber eine wesentliche Einschränkung: Für Fahrgemeinschaften (mindestens drei Insassen in einem Pkw) sind die Sonderfahrspuren aufgrund der Regelungen der neuen Straßenverkehrsordnung nicht mehr freigegeben. Mit der Wiederaufnahme des Testbetriebes dürfen die Umweltspuren nur noch von Bussen, Fahrrädern, Taxen und elektrisch betriebenen Fahrzeugen befahren werden.

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OB Geisel reaktiviert die Umweltspuren mit voller Überzeugung. Gleichwohl ärgert ihn die Entscheidung des Bundesrats gegen Fahrgemeinschaften maßlos. „Es ist damit begründet, dass Fahrgemeinschaften die Spuren verstopfen können, und das ist aberwitziger Unsinn“, so Geisel am Montag zur NRZ. Die Erfahrungen in Düsseldorf aus den vergangenen Monaten hätten gezeigt, dass die Umweltspuren unterausgelastet seien. „Leute, die solche Entscheidungen treffen, machen dies ohne Reality-Check.“ Für den Rathauschef waren die Fahrgemeinschaften immer ein wichtiger Faktor bei den Sonderspuren. Die Verkehrswende sei erst dann gelungen, wenn die Sonderspuren durch die Fahrgemeinschaften verstopft werden, sagte Geisel noch vor einigen Monaten.

P&R-Platz im Süden geht ab Mittwoch in Betrieb

Die Beschilderung wird entsprechend der Änderungen in den nächsten Tagen auf den Umweltspuren Merowingerstraße, Prinz-Georg-Straße und Werstener Straße angepasst. Parallel dazu werden auf öffentlichen Parkplätzen – wie zuvor – wieder Parkgebühren erhoben. Gebührenfrei dagegen ist das Parken auf dem neu errichteten P&R-Platz an der Ickerswarder Straße, der ebenfalls ab Mittwoch offiziell zur Nutzung frei gegeben wird. Dieser Park&Ride-Platz ist laut Stadt „einer der ersten in einer Reihe zu bauender Umsteigeanlagen für Pendler“.

Rheinbahn verfolgt Verstöße zur Maskenpflicht

Die Aufhebung der Umweltspuren und der Verzicht auf die Parkgebühren war im März erfolgt, weil – gemäß den Vorgaben des Robert-Koch-Institutes zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus – die Nutzung des ÖPNV vermieden werden sollte. Inzwischen können Busse und Bahnen unter Zuhilfenahme eines Mundschutzes und weiteren Vorkehrungen wieder genutzt werden. Aus Sicht des Infektionsschutzes sei die Sicherheit im Öffentlichen Personennahverkehr gewährleistet, heißt es seitens der Stadt.

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Die Rheinbahn fährt inzwischen auch wieder den regulären Takt. Die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen wird weitgehend eingehalten, Verstöße werden von der Rheinbahn sofort verfolgt, heißt es. „Wir haben an den zentralen Haltestellen verstärkt Personal im Einsatz, die die Fahrgäste falls nötig an die Maskenpflicht erinnern“, sagt Rheinbahn-Sprecherin Katharina Natus. Was viele Düsseldorfer anscheinend nicht wissen: „Die Maskenpflicht im ÖPNV beginnt schon an den Haltestellen“, so Natus.