Düsseldorf. Die Forderung nach Unterstützung für einzelne Branchen kritisiert Götz Middeldorf, Leiter der Düsseldorfer NRZ-Redaktion.
Die Chef-Lobbyistin der deutschen Auto-Industrie fordert Kaufanreize für Autos, Grüne fordern pro Bürger einen „Vor-Ort-Einkaufsgutscheine“ über 500 Euro.
So gut wie alle Branchen sind von der Corona-Krise hart getroffen, viele Firmen sind bereits pleite oder ihnen droht die Insolvenz. Die Regierung tut alles, um Unternehmen und damit den betroffenen Arbeitnehmern zu helfen. Forderungen nach Hilfen für einzelne Branchen sind deswegen völlig unnötig. Vor allem, wenn sie wie die Auto-Industrie zuvor Milliarden Umsätze und Gewinne kassieren.
Mit welcher Berechtigung werden hier Kaufanreize gefordert? Dann könnte man auch Gutscheine für die insolvenzbedrohten Airlines und Reiseveranstalter fordern, Gratis-Abos für Zeitungen und Zeitschriften, denen Anzeige wegbrechen, Kino-Gutscheine verteilen, oder, oder oder...
Forderungen aus der für Deutschland durchaus wichtigen Automobil-Branche sind unfair. Und es ist populistisch, für einzelne Bereiche besondere Anreize oder Gutscheine zu fordern. Und vor allem ist es egoistisch!