Düsseldorf. Der Arbeitsmarkt in Düsseldorf ist wegen Corona-Krise extrem unter Druck. Es gibt einen rasanten Anstieg und Rekord auch auch bei der Kurzarbeit.

„Die Corona-Krise setzt den Arbeitsmarkt in unserer Stadt massiv unter Druck.“ Mit diesen Worten beschreibt Birgitta Kubsch-von Harten, Chefin der Agentur für Arbeit in Düsseldorf, die aktuelle Lage in der Landeshauptstadt. Vor allem die Kurzarbeiter steigt rasant: „Die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit und die voraussichtlich davon betroffenen Beschäftigten befindet sich auf Rekordniveau“, so die Arbeitsagentur.

7798 Betriebe haben Kurzarbeit angezeigt

Seit März haben 7798 Betriebe in Düsseldorf Kurzarbeit angezeigt. Nach Angaben der Unternehmen betrifft die Kurzarbeit voraussichtlich 180.462 Mitarbeiter. Nicht jede angezeigte verkürzte Arbeit werde aber tatsächlich realisiert. In einem ersten Schritt zeigen die Unternehmen Kurzarbeit an und teilen den voraussichtlichen Umfang und die Anzahl der betroffenen Beschäftigten mit. Innerhalb von maximal drei Monaten stellen sie den eigentlichen Antrag. Im Antrag wird dann die tatsächlich realisierte Kurzarbeit beziffert.

25.336 Düsseldorf ohne Arbeit – 12 Prozent mehr als im Vormonat

Die Arbeitslosigkeit ist von März auf April entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung deutlich gestiegen. 25.336 Menschen sind in Düsseldorf aktuell arbeitslos, 2713 Personen mehr als im März. Das ist ein Plus von 12 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 7,4 Prozent, 0,9 Prozentpunkte höher als im Monat März.

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Über alle Branchen ist eine Zunahme von neu arbeitslos gemeldeten Personen zu beobachten. Die meisten Zugänge im Vergleich zum Vormonat kommen dabei aus dem Gastgewerbe. Zahlreiche Personen haben sich aufgrund von Entlassungen oder Aufgabe ihrer selbstständigen Erwerbstätigkeit neu arbeitslos gemeldet. Gleichzeitig haben durch die Corona-Krise deutlich weniger arbeitslose Personen eine Beschäftigung als saisonüblich aufgenommen. Auch die Abgänge aus Arbeitslosigkeit in eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme gingen deutlich zurück, weil viele Fördermaßnahmen seit Mitte März ausgesetzt wurden.

Jugendarbeitslosigkeit jetzt bei 5,8 Prozent

Im April waren 1676 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos. Die Arbeitslosenquote bei der Personengruppe der Jugendlichen liegt aktuell bei 5,8 Prozent. Im März lag sie noch bei 5,1 Prozent. Vor einem Jahr fiel die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen noch 1 Prozentpunkte geringer aus.

Kaum noch Nachfrage nach Arbeitskräften

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat auf der Basis der gemeldeten Arbeitsstellen deutlich abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr brach die Arbeitskräftenachfrage um 65 Prozent ein. Im Vormonatsvergleich wurden insbesondere aus den Branchen Freiberufler, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen und dem Gesundheits- und Sozialwesen deutlich weniger Stellen gemeldet. (gömi)