Düsseldorf. Vor der Staatskanzlei gab es am Montag eine Schüler-Demo. Von 15 Personen. Mehr waren wegen der Kontaktsperre nicht genehmigt.

Fünfzehn Leute, eineinhalb Meter Abstand. So sieht eine Demo zu Corona-Zeiten an. Schüler protestierten am Montag vor der NRW-Staatskanzlei am Horionplatz in Düsseldorf gegen die geplanten Schulöffnung.

Erste Demo seit der Kontaktsperre in Düsseldorf

Es war die erste polizeilich genehmigte Demonstration seit Verhängung der bundesweiten Kontaktsperre. Die Polizei genehmigte 15 Teilnehmer, sodass die Aktion als Stellvertreter-Demonstration stattfand. Mehr als 1300 Schüler, Lehrer und Eltern nahmen über soziale Netzwerke an der Demo teil.

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Die Demo richtete sich gegen die von der Landesregierung beschlossene Schulöffnung für Abschlussjahrgänge und die Durchführung von Abschlussprüfungen. Unter dem Namen Schulboykott NRW wurde die Landesregierung aufgefordert, ihren Plan zurückzunehmen und ein Durchschnittsabitur möglich zu machen.

David-Luc Adelmann, Co-Initiator des Aktionsbündnisses Schulboykott und Abiturient aus Krefeld erklärt: „NRW muss das Abitur ähnlich wie Frankreich und andere EU-Staaten aussetzen. Die Abschlussnote kann aus der Leistung der Q1 und Q2 ermittelt und allen Schülern eine freiwillige Prüfung zur Notenaufbesserung angeboten werden“. Damit solle Chancen-Gleichheit bewahrt und die Infektionsgefahr minimiert werden.

Aktivisten trugen Mundschutz und Handschuhe

Die 15 Aktivisten, größtenteils mit dem Fahrrad angereist, positionierten sich mit jeweils 2 Meter Sicherheitsabstand, Handschuhen und Mundschutz gegenüber der Staatskanzlei und forderten die Landesregierung dazu auf, die Stimmen der Betroffenen zu hören. So sei es symptomatisch für die Politik der Landesregierung in Fragen der Bildung vollkommen über die Köpfe der Schüler hinweg zu entscheiden, heißt es bei den Demonstranten.

Die Aktivisten stemmen sich gegen die Durchführung der Abschlussprüfungen in diesem Jahr und fordern eine Benotung anhand der bisherigen Durchschnittsnoten und freiwillige Nachprüfungen. „Während für Abiturienten ab Donnerstag lediglich freiwilliger Vorbereitungsunterricht angedacht ist, müssen Tausende Abschlussschüler der Haupt- und Realschulen den Schulunterrichtbesuchen. Damit wird die Gesundheit von Schülern, Lehrenden und Familien aufs Spiel gesetzt“, so Emily Birkner, Abiturientin aus Wülfrath,„Dabei geht es hier in dieser Ausnahmesituation um Menschenleben!“ (gömi)