Düsseldorf. Studenten, Arbeitssuchende und Rentner wollen in Düsseldorf beim Stechen helfen. Gesichert ist die Ernte jedoch noch nicht.

Mehr als 100 Freiwillige meldeten sich zur Spargelernte auf dem Ellerhof des Düsseldorfer Spargelbauers Jürgen Schaumlöffel. Gesichert ist die Ernte jedoch noch nicht. Nun geht es daran, die richtigen Helfer auszusuchen und die Ernte bis zum 20. Juni einzuholen.

Die Neuen müssen erst angelernt werden

„Ich bin mehr als positiv erstaunt“, sagt Landwirt Schaumlöffel. „120 bis 130 Leute haben sich privat bei uns gemeldet, um bei der Spargelernte zu helfen.“ Nun gehe es daran, die freien Stellen zu besetzen. „Früher war das einfacher“, so der Wittlaerer. „Da haben wir die Saisonarbeiter aus Polen oder Rumänien am Ende der Ernte schon gefragt, ob sie im kommenden Jahr wiederkommen.“ So habe man immer viele bereits angelernte Kräfte gehabt. „Jetzt müssen wir die Neuen erst anlernen“, so der Spargelbauer weiter.

Unklar ob Saisonarbeiter kommen

„Es sind vor allem Studenten, Arbeitssuchende und Rentner, die sich gemeldet haben und solidarisch sein wollen“, berichtet Schaumlöffels Kollege auf dem Ellerhof, Landwirt Lukas Gantefort. Der Hof hat nun die Qual der Wahl und muss aus den Dutzenden Bewerbern die richtigen Helfer heraussuchen. 10 bis 15 Leute müsse man einstellen, sagt Gantefort. „Für das Spargelstechen auf dem Feld, das Sortieren und den Verkauf im Hofladen.“ Dabei komme es besonders auf die Länge des Arbeitsweges und die Arbeitserfahrung der Person.

Ob in diesem Jahr doch noch Saisonarbeiter auf dem Ellerhof arbeiten werden, ist noch unklar. „Ich berate mich da derzeit noch mit unserem rumänischen Vermittler“, sagt Gantefort. „Normalerweise haben die immer die Flugtickets für die Helfer bezahlt. Jetzt müssen wir das übernehmen.“

Spargelstechen ist harte Arbeit

Einige der polnischen Mitarbeiter sind ganzjährig auf dem Hof. „Die werden die ganzen Neuen dann einlernen“, erklärt Gantefort weiter. Gesichert sei die diesjährige Ernte jedoch noch nicht. „Spargelstechen ist harte Arbeit. Viele werden nach ein bis zwei Tagen den Kopf in den Sand stecken“, prophezeit der Landwirt. „Auch muss man das erstmal üben. Man muss schon so zwei Wochen stechen, bis man das gut kann.“ Stichtag ist der 20. Juni. Bis dahin muss die Ernte eingefahren sein. Danach muss der Spargel wieder ruhen.

Der Ellerhof baut zwar weißen und grünen Spargel an, jedoch werde man in diesem Jahr mehr grünen Spargel ernten, als sonst. Dieser sei – besonders für die ungeübten freiwilligen Helfer – einfacher zu ernten, erklärt Gantefort. „Der grüne Spargel muss nicht unten abgestochen werden, sondern wird oberirdisch abgeschnitten. Das ist körperlich nicht so anstrengend.“

Bis zu 120 Kilogramm Spargel am Tag

Insgesamt baut der Hof auf drei Hektar Spargel an, heißt es auf der Internetseite des Ellerhofs. Auf dem Feld in Duisburg-Mündelheim sind fünf Helfer damit beschäftigt, den Spargel zu ernten. Dabei schafft ein geübter Helfer am Tag 70 bis 120 Kilogramm des beliebten Gemüses. Direkt nach der Ernte kommt der Spargel in ein Wasserbad, wo er auf ein Grad heruntergekühlt wird, damit er nicht holzig wird, heißt es weiter. In einer Sortieranlage in Ratingen wird er dann gewaschen, auf gleichmäßige Länge geschnitten und sortiert. Schließlich wird der Spargel direkt im Hofladen des Ellerhofs verkauft.