Düsseldorf. Die Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten und Stadtpolitiker loben die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung. Kritik an OB Geisel.

Die Düsseldorfer Politiker sind größtenteils zufrieden mit den Maßnahmen, die Staat und Land und die Kommune zur Bekämpfung des Corona-Virus ergriffen haben. Auf kommunaler Ebene könnte jedoch noch konsequenter gehandelt werden, meinen einige.

„Es ist völlig in Ordnung und richtig, was wir machen“, sagt SPD-Bundestagsabgeordneter Andreas Rimkus. „Wir müssen die Kurve abflachen, damit sich nicht viele Menschen auf einmal anstecken. Besonders Ältere sind gefährdet. Wir wollen verhindern, dass alle gleichzeitig krank sind“, so Rimkus weiter. „Wir sollten jetzt alle verantwortungsvoll umgehen und den staatlichen Maßnahmen vertrauen“, betont er. „Auch die SPD Düsseldorf hat daher alle politischen Veranstaltungen abgesagt und den Parteitag verschoben.“

Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Bundestagsabgeordnete und OB-Kandidatin der Liberalen, findet das Krisenmanagement grundsätzlich gut. „Wir sollten sehr tolerant sein, wie das gemanagt wird“, fordert sie. „Diese Situation ist für uns alle neu, so etwas gab es nie in der Geschichte der BRD.“ Die Verantwortlichen müssten nun oft von Tag zu Tag entscheiden und können nicht wissen, wie sich die Lage entwickelt, so Strack-Zimmermann weiter. „Es herrscht auch tiefe Verunsicherung bei denen, die entscheiden. Es lässt sich nicht jede Frage sofort beantworten.“ Die Arbeit von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet lobt Strack-Zimmermann. Düsseldorfs OB Thomas Geisel fordert sie auf, nun wie auch in Berlin Clubs und Bars zu schließen. „Er hat das bisher recht lässig genommen und sollte das jetzt ernsthafter angehen.“

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Jetzt, so die Liberale weiter, brauchen alle die nötige Konzentration, um mit der Lage umzugehen. „Wir müssen Ruhe bewahren und das soziale Miteinander stärken.“ Leute, die nicht das Haus verlassen können, brauchen nun Unterstützung, sagt Strack-Zimmermann.

„Jens Spahn macht gute Arbeit und hat einen konkreten Plan“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek. „Wir haben die größte Anzahl an Testkapazitäten und können 100.000 pro Tag durchführen. Damit sind wir besser aufgestellt als die USA“, so Jarzombek weiter. Das Krisenmanagement funktioniere gut. „Wir wollen keine Situation wie in Italien“, betont er. Auch das Land NRW habe konsequent reagiert, anders als Berlin wo es noch „Corona-Partys“ gegeben habe. OB Thomas Geisel kritisierte er für dessen „ignorantes“ Auftreten am Donnerstag beim WDR. „Da sagte er noch, er würde auch weiterhin Leuten die Hand schütteln und spielte die Gefahr durch das Virus herunter.“

Die Schließung von Schulen und Kitas findet auch der Düsseldorfer Linken-Chef Udo Bonn vernünftig. „Es kam ein wenig spät, aber die Maßnahmen sind okay“, sagt Bonn. „Auch das erweiterte Kurzarbeitergeld ist gut. Was wir aber noch brauchen, sind mehr als nur Überbrückungskredite für Selbstständige.“ Bei der Linken haben sich viele Handwerker gemeldet, so Bonn, die nun keine Aufträge mehr bekommen. Diese bräuchten nun ebenfalls finanzielle Hilfe vom Staat. „Auch können nicht alle Eltern von zu Hause aus arbeiten und müssen ihre Kinder betreuen. Die Unternehmen sollten ihnen daher den Lohn weiter auszahlen. Es muss da drastisch erweiterte Regelungen zur Kinderbetreuung geben“, fordert er. „Und wir müssen uns um Menschen, die auf der Straße leben, kümmern. Diese müssen möglichst in kleinen Gruppen irgendwo untergebracht werden“, so Bonn. Viele Linken-Mitglieder haben sich bereits bereiterklärt, anderen bei Einkäufen zu helfen, die das Haus nicht verlassen können, berichtet der Linken-Chef. „Wir haben schon mehr Helfer als Hilfsbedürftige.“