Düsseldorf. Düsseldorfer Christdemokraten wollen mit Stephan Keller den Chefsessel im Rathaus zurück erobern. Der Kandidat präsentiert sich als Teamplayer.
Stehende Ovationen, zweieinhalb Minuten andauernder Applaus und ein Wahlergebnis von 98,2 Prozent. Damit feierte die Düsseldorfer CDU am Samstag ihren Oberbürgermeister-Kandidaten Stephan Keller. Der seit drei Jahren als Stadtdirektor in Köln tätige Keller, der mit seiner Familie in Wersten lebt, will bei der Kommunalwahl am 13. September Amtsinhaber Thomas Geisel (SPD) als Rathaus-Chef ablösen.
„Gemeinsam werden wir das Rathaus zurück erobern!“
Alternativen zu bieten“, sagte Keller unter Applaus der mehr als 300 Zuhörer. Keller war bis zu seinem Wechsel nach Köln sechs Jahre Ordnungs- und Verkehrsdezernent in Düsseldorf. In dieser Zeit „waren wir in Düsseldorf in der Verkehrstechnik führend“, so Keller. „Wir hatten die längste grüne Welle der Republik“, kritisierte er die bewusste Vorrangschaltung für den ÖPNV in Düsseldorf zulasten des Individualverkehrs. „Dahin müssen wir zurück!“ Dafür brauche man eine intelligente City-Logistik. Auch die Rheinbahn erwähnte Keller, wieder mit einem Seitenhieb auf Geisel: „Man kann der Rheinbahn durch permanente Wechsel an der Spitze die Schlagkraft nehmen.“ Er aber wolle das Unternehmen stärken.
Beim Thema Stadtsauberkeit warf er Geisel vor, dass dieser das Reinigungsunternehmen Awista öffentlich wegen angeblich schlechter Leistungen angeprangert hatte. Keller dagegen wolle die Zusammenarbeit mit der Awista stärken und nötigenfalls auch mehr Geld dafür in die Hand nehmen.
„Das ist aber nicht mein Stil“
Klar, dass auch Geisels Flug von London nach Düsseldorf in einem viersitzigem Charterflugzeug zur Sprache kam. Keller: „Man kann mit einem Bus der Stadtverwaltung über die Umweltspur fahren und man kann einen Privatjet für ein angemessenes Verkehrsmittel halten“, so Keller. „Das ist aber nicht mein Stil...“
Stephan Keller war der Wunschkandidat der CDU
Der Bundestagsabgeordnete und Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek bezeichnete Stephan Keller als „Wunschkandidat“ der CDU, der vom Kreisvorstand einstimmig nominiert wurde. Nach der Wahl wurde fürs Foto bereits das erste Plakat präsentiert: „Dr. Stepahn Keller. Der Beste für Düsseldorf.“
Süffisante Gratulation der FDP
Die FDP gratulierte vor dem Tagungsraum mit einem Großplakat. Weil die CDU nicht ihre Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann unterstützte, sondern mit Keller einen eigenen Kandidaten aufstellte, hieß es auf dem FDP-Plakat: „Liebe CDU, das wäre doch nicht nötig gewesen.“