Düsseldorf. Der Handelsverband führt eine Umfrage bei den Düsseldorfer Händlern durch. Eine Mehrzahl berichtet von negativen Konsequenzen für das Geschäft.

Der Handelsverband NRW-Rheinland hat im Januar und Februar die Düsseldorfer Einzelhändler nach ihren bisherigen Erfahrungen mit den Umweltspuren befragt. An der Umfrage haben insgesamt 95 Einzelhandelsunternehmen mit teilweise mehreren Filialen teilgenommen, die zu rund drei Vierteln in der Innenstadt angesiedelt sind. Mehrheitlich (57 Prozent) werde von negativen Auswirkungen berichtet, heißt es in einer Pressemitteilung vom Verband vom Freitag. Besonders häufig genannt werden Imageschäden wegen schlechter Erreichbarkeit (70 Prozent), verschlechterte Erreichbarkeit für Mitarbeiter (63) und Kundenbeschwerden (50). Neutral bewerten 39 Prozent der Umfrageteilnehmer die Auswirkungen, positive Auswirkungen vermelden vier Prozent.

Fast die Hälfte der Händler beklagt Umsatzeinbußen

Von teilweise deutlich spürbaren Frequenz- und Umsatzeinbußen berichten 44 Prozent der teilnehmenden Einzelhändler, während 39 Prozent angeben, Auswirkungen nicht einschätzen zu können und 17 Prozent keine Einbußen feststellen.

„Es wird durchaus anerkannt, dass mit den Umweltspuren ein Beitrag zur Mobilitätswende geleistet werden sollte“, interpretiert Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes, die Umfrageergebnisse. „Der Handel hätte sich aber gewünscht, dass zunächst hierfür auch die Voraussetzungen geschaffen worden wären, nämlich attraktive Mobilitätsalternativen.“ Die überhastete Einführung auch gerade noch vor dem Weihnachtsgeschäft hat dem Düsseldorfer Handel geschadet“, so Achten weiter.

Forderung nach modifizierten Umweltspuren

Nur 20 Prozent der Teilnehmer lehnen Umweltspuren generell ab, während 49 Prozent Sonderspuren dann eine Sinnhaftigkeit unterstellen, wenn ausreichend attraktive alternative Mobilitätsangebote zur Verfügung stehen. Gefordert wird auch, die bisherigen Umweltspuren zu modifizieren, etwa durch zeitliche Beschränkungen oder Freigabe an Wochenenden. Elf Prozent der Befragten halten Umweltspuren insgesamt betrachtet für sinnvoll und sprechen sich dafür aus, diese zum festen Bestandteil von Verkehrskonzepten zu machen.

ÖPNV soll weiter ausgebaut werden

Der Handelsverband spricht sich für eine weitere Ertüchtigung des ÖPNV und die gleichzeitige Schaffung verbesserter Park- and Ride-Alternativen aus. Nur mit Fahrradspuren komme man angesichts häufig großer Wegstrecken der City nicht weiter. Achten: „Eine Ausweitung der vorhandenen Umweltspuren lehnen wir derzeit kategorisch ab. Sinnvoll wäre bei den vorhandenen Umweltspuren der teilweise Rückbau sowie eine Einschränkung etwa der zeitlichen Gültigkeit zu Stoßzeiten oder an Wochenenden.“