Düsseldorf. Bei einem Unternehmen aus dem Düsseldorfer Süden soll der Anführer der „Bruderschaft Deutschland“ arbeiten. Fortuna hat jetzt reagiert.

Fußball-Bundesligist Fortuna lässt den Vertrag mit einem Kleinsponsor ruhen. Grund: Bei dem Elektriker-Unternehmen aus dem Stadtteil soll Ralf Nieland beschäftigt sein, der als der Anführer der rechtsextremen „Bruderschaft Deutschland“ gilt.

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Zudem sollen auch die beiden Betreiber der Firma aus dem Düsseldorfer Süden dem rechten Milieu nahe stehen und weitere Akteure aus der rechten Szene beschäftigen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ), das in dieser Sache Recherchen angestellt hatte. Das Unternehmen ist so genannter „Club95Partner“ der Fortuna. Das ist ein Club von kleineren Sponsoren, die in der Regel aus mittelständischen Unternehmen bestehen.

Nicht überein mit den Werten des Vereins

Für die Fortuna ist ein Sponsor aus dem rechten Milieu ein Ding der Unmöglichkeit. „Wir haben diese Sache schon länger auf dem Schirm, wir lassen den Sponsorenvertrag auch aktuell ruhen und prüfen die möglichen und gebotenen Maßnahmen“, bestätigte Sprecher Kai Niemann auf NRZ-Anfrage.

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„Wenn ein Geldgeber der Fortuna der rechtsextremen Szene zuzuordnen ist, dann stimmt das nicht mit den Werten dieses Vereins überein.“ Im Gegenteil: Fortuna zeige immer wieder offen Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit, Hass und Diskriminierung, so Niemann weiter.

Die rechtsradikale Gruppierung „Bruderschaft Deutschland“ soll laut Kriminalpräventiven Rat auf mittlerweile fast 100 Mitglieder angewachsen sein. Offenbar rekrutiert die „Bruderschaft“ derzeit weiterhin Anhänger – auch über den Stadtbezirk 10 hinaus. Die Gruppe hatte sich 2016 in Garath gegründet und war zwischenzeitlich auch im Stadtteil Eller unterwegs.

Bündnis stellte Recherche an

„Es macht wenig Sinn, Verbote oder Ähnliches zu fordern und sich verbal gegen Rechts abzugrenzen, extrem rechten Aktivisten und Aktivistinnen vor Ort aber im Alltag ihre Freiräume und Handlungsspielräume zu lassen“, sagt dazu DSSQ-Sprecher Oliver Ongaro. Man habe sich deshalb unter anderem mit der Frage beschäftigt, für welche Arbeitgeber zentrale Akteure der ‚Bruderschaft Deutschland‘ tätig sind.“