Düsseldorf. Nach dem Anschlag von Hanau haben zwei Muslime die Fahrt auf dem Toleranzwagen im Düsseldorfer Rosenmontagszug abgesagt. Die Trauer ist zu groß.
Nach dem mutmaßlich rechtsextremistischen Anschlag von Hanau haben zwei Muslime aus Trauer die Fahrt auf dem Toleranzwagen am Düsseldorfer Rosenmontagszug abgesagt. Das sagte am Freitagabend Ataman Yildirim, Vorsitzender eines muslimischen Karnevalsvereins, der an dem Toleranzwagen beteiligt ist. Zuvor hatte die „Westdeutsche Zeitung“ darüber berichtet.
Mit dem Toleranzwagen wollen Christen, Juden und Muslime den Düsseldorfer Karneval wie schon im Vorjahr gemeinsam feiern. Er selber werde mitfahren, betonte Yildirim. „Gerade in Zeiten der Spaltung sollte ein Zeichen der Vielfalt gesendet werden“, sagte er. Wie viele Muslime am Montag dabei sein werden, sei derzeit noch unklar.
Toleranzwagen soll mit Trauerflor ausgestattet werden
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Einem Bericht der „Rheinischen Post“ zufolge soll der Wagen mit einem Trauerflor ausgestattet werden .Auf dem von Düsseldorfs Karnevalswagenbauer Jacques Tilly gestalteten Toleranzwagen fahren 32 Teilnehmer mit. Geworfen werden sollen koschere Kamelle.
In der Nacht zum Donnerstag hatte im hessischen Hanau ein 43 Jahre alter Deutscher neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Zudem soll der Sportschütze seine Mutter und sich selbst getötet haben. (dpa)