Düsseldorf. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte legt neue Richtwerte vor. Die Preise für Wohnungen und Grundstücke steigen weiter kräftig.
Die Grundstückspreise in Düsseldorf sind vergangenes Jahr deutlich gestiegen. Der Umsatz des Grundstücksmarktes, in Höhe von 6,6 Milliarden Euro im Jahr 2019 ist gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Käufe hat sich um 3 Prozent erhöht. Das teilte der Gutachterschuss der Landeshauptstadt am Dienstag mit. Die Datenbasis für die Analyse des Düsseldorfer Grundstücksmarktes bilden die 4770 notariellen Kaufverträge in 2019. Durch Auswertung der Kaufpreise erhält der Gutachterausschuss als unabhängiges Expertengremium umfassenden Überblick über den Grundstücksmarkt.
Unbebaute Grundstücke: Die Preise für unbebaute Grundstücke sind gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich gestiegen. Einfamilienhausgrundstücke sind um 15 Prozent teurer geworden. Grundstücke für Mehrfamilien- oder Geschäftshäuser haben eine Preissteigerung von 12 Prozent zu verzeichnen. Die Preise für Gewerbe-/Industriegrundstücke sind gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. In mittleren bis guten Lagen, wie beispielsweise dem Stadtteil Benrath, stiegen die Bodenrichtwerte für ein Einfamilienhausgrundstück damit auf 1000 bis 1 400 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche.Spitzenreiter für Büro- und Geschäftshausgrundstücke sind Bodenrichtwerte für die Königsallee mit bis zu 40.000 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche.
Bebaute Grundstücke: Im Teilmarkt der bebauten Grundstücke zogen die Preise ebenfalls an. Bei freistehenden Ein-/Zweifamilienhäusern und Reihenhäusern ist eine Preissteigerung von 6,2 Prozent zu verzeichnen. Die Preise für Mehrfamilienhäuser stiegen sogar um 16 Prozent. In einfachen Lagen wie Garath liegt der Immobilienrichtwert für ein Einfamilienreihenhaus mit Baujahr 1970 bei 2900 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. In der Top-Lage Zooviertel ist dagegen ein Marktrichtwert von 10.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für ein freistehendes Einfamilienhaus mit Baujahr 1950 ausgewiesen.
Eigentumswohnungen kosten 8,3 bis 14,1 Prozent mehr
Die Preise für Eigentumswohnungen haben 2019 je nach Baujahr unterschiedlich stark angezogen. Dort liegt die Entwicklung zwischen 8,3 und 14,1 Prozent. In mittleren Lagen wie Unterrath wurden Immobilienrichtwerte für Eigentumswohnungen aus dem Baujahr 1980 für 3100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche veröffentlicht. Spitzenreiter sind Marktrichtwerte für Eigentumswohnungen in Oberkassel, die bei 8.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche liegen.
Neubau-Wohnungen haben ein Preis-Niveau wie in Hamburg
„Insbesondere die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen sind hoch. Tatsächlich befinden sie sich ungefähr auf dem gleichen Preis-Niveau wie Hamburg oder Stuttgart“, so der Vorsitzende des Gutachterausschusses Thomas Weindel: „Von Interesse ist in diesem Zusammenhang sicherlich der höchste erzielte Quadratmeterpreis für eine Neubau-Eigentumswohnung im Jahr 2019: Dieser lag bei 18.700 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.“
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte ist ein selbstständiges, unabhängiges und an keinerlei Weisungen gebundenes Gremium. Seine sachverständigen und marktkundigen Mitglieder sind ehrenamtlich tätig und werden von der Bezirksregierung des Landes NRW bestellt. Der örtliche Düsseldorfer Gutachterausschuss weist mit Vermessungsingenieuren, Architekten, Bau- und Grundstückssachverständigen, Maklern, Juristen und Sachverständigen der Banken und Sparkassen ein breites Berufsspektrum auf. (gömi)
Weitere Informationen sind im Internet unter gutachterausschuss.duesseldorf.de aufgeführt. Die Richtwerte sowie der Grundstücksmarktbericht sind demnächst im Internet über das NRW-Portal BORISplus.NRW unter www.boris.nrw.de kostenlos abrufbar.