Düsseldorf. Die Grünen der Landeshauptstadt wählten den Landtagsabgeordneten Engstfeld Dienstagabend zum Herausforderer von Amtsinhaber Geisel (SPD).
Der Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld kandidiert für die Grünen als Oberbürgermeister. Die Mitglieder bestätigten am Dienstagabend den Vorschlag des Kreisvorstands für die Direktwahl am 13. September. Für Engstfeld votierten 134 der 140 Stimmberechtigten, 6 enthielten sich. Das entspricht einer Zustimmung von 95,7 Prozent. Es hatte sich kein Gegenkandidat gemeldet.
Engstfeld ist neben Amtsinhaber Thomas Geisel (SPD) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) der dritte Kandidat, die CDU will in den nächsten Tagen nachziehen.
Der Grünen-Kandidat setzt auf den Rückenwind seiner Partei
Engstfeld verwies in seiner Ansprache bei der Versammlung im „Ergo Ipsum“ an der Herzogstraße auf den Rückenwind, den die Grünen im ganzen Land hätten. In Düsseldorf war die Partei bei der Europawahl im Mai erstmals stärkste Kraft geworden. Im Rathaus gestalte die Partei schon lange mit, derzeit in einem Bündnis mit SPD und Grünen im Stadtrat. „Wir sind jetzteine Partei, die die Verantwortung ganz oben anpeilt“, sagte Engstfeld. Er wolle der erste grüne Oberbürgermeister für Düsseldorf werden. Als wichtigste Herausforderung auch auf kommunaler Ebene nannte Engstfeld den Klimaschutz. Er wolle sich unter anderem auch für bezahlbaren Wohnraum, eine Mobilitätswende und eine Stärkung der Demokratie gegen rechte Tendenzen einsetzen. Engstfeld betonte, er wolle Politik „mit den Menschen“ machen – die Grünen werfen Amtsinhaber Geisel zu viele Alleingänge vor. Von den Mitgliedern gab es lauten Applaus und Standing Ovations.
Stefan Engstfeld ist seit 2010 im Landtag
Der 50-jährige Engstfeld gehört seit 2010 zum Landtag. Er ist rechtspolitischer Sprecher der Fraktion. Engstfeld gilt als einer der am besten vernetzten Grünen in der Stadtgesellschaft. Engstfeld hat Sozialwissenschaften studiert und war Mitarbeiter von Landes- und Bundestagsfraktion. Er ist verheiratet mit der ehemaligen Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld.
Kreisverbands-Sprecherin Paula Elsholz hatte Engstfeld in ihrer Einführung als Kandidaten gelobt, der „Bündnisse schmieden und Brücken bauen“ könne. Engstfeld gilt als offen auch für ein mögliches Bündnis mit der CDU.