Düsseldorf. Die Düsseldorfer Linke steigen ein ins Rennen um den OB-Posten. Die Personalie Sahra Wagenknecht sei allerdings unrealistisch, heißt es.

Neben der SPD (Thomas Geisel), der FDP (Marie-Agnes Strack-Zimmermann), den Grünen (Stefan Engstfeld) und der CDU, die ihren Kandidaten Ende Januar bestimmen will, plant nun auch die Linkspartei einen eigenen Bürgermeisterkandidaten für Düsseldorf. Das wurde am Mittwoch auf der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes beschlossen. Wer der Kandidat oder die Kandidatin sein wird, soll am 28. Märt bekannt gegeben werden. „Wir haben eine Findungskommission gegründet, die mit den unterschiedlichsten Menschen sprechen wird“, sagte der Düsseldorfer Linken-Chef Udo Bonn zur NRZ. „Wir sind überzeugt, dass wir die besseren Kandidatinnen und Kandidaten haben – besonders für das OB-Amt. Der OB soll alle Menschen in Düsseldorf vertreten.“

Kritik an den anderen Bewerben

Die Bewerberin und Bewerber der anderen Parteien stünden aber nur für einen kleine Ausschnitt der Stadtgesellschaft, so Bonn weiter. „Da tritt für die SPD ein Ex-Manager von Eon an, für die FDP kandidiert eine Berufspolitikerin mit Wohnung am Rheinufer der Altstadt. Für die Grünen kandidiert ein Mann, der nie außerhalb seiner Partei Geld verdient hat. In diesem Bewerberfeld ist noch Platz für jemanden, der glaubwürdig die Lebenswirklichkeit und die Interessen der Menschen verkörpert.“

Bonn sieht in der Teilnahme an der Wahl einen Gewinn: „Podiumsdiskussionen zwischen den aktuellen Kandidaten wären eintönig: Sie ähneln sich in ihren politischen Positionen zu sehr.“ Die OB-Kandidatur der Linken sei wichtig, „damit im OB-Wahlkampf jemand gegen Investorenhörigkeit und für Umverteilung und Solidarität spricht. Wer will, dass in Düsseldorf die Normal- und Geringverdiener zum Zuge kommen, wird eine oder einen linken OB wählen können“.

Auch der Kreisvorsitzende Udo Bonn könnte es werden

Ob Bonn selbst zur Wahl stünde, wollte er noch nicht sagen. Nur soviel: Wenn es bis zur Mitgliederversammlung keinen anderen Kandidaten gibt und auch sonst alles passen würden, dann könnte man auch darüber nachdenken. Eine prominente Kandidatur von Sahra Wagenknecht, die in Düsseldorf ihr Wahlkreisbüro hat, sei indes unrealistisch. „Sie hat hier nicht ihren Lebensmittelpunkt“, so Bonn.