Düsseldorf. Im Bundestag wird über ein neues Gesundheitsgesetz diskutiert: die doppelte Widerspruchslösung soll für mehr Organtransplantationen sorgen.

Am Donnerstag entscheiden die Abgeordneten im Bundestag über ein neues Gesetz zur Organspende. Der von einer Gruppe von Abgeordneten rund um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach eingebrachte Gesetzentwurf „Zur Regelung der doppelten Widerspruchslösung im Transplantationsgesetz“ wird auch von dem Düsseldorfer SPD-Chef und Bundestagsabgeordneten Andreas Rimkus unterstützt.

Jeder Bürger soll potenzieller Organspender sein

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Jeder Bürger soll laut der Widerspruchslösung automatisch ein potenzieller Organspender sein – es sei denn, er widerspricht. „Ich werde für die doppelte Widerspruchslösung stimmen, denn ich finde angesichts der wirklich dramatischen Zahlen auf der Warteliste für Transplantationsorgane ist es den Menschen in Deutschland zumutbar, sich mit dem Thema Organspendeauseinanderzusetzen“, macht Rimkus deutlich.

Organspende ist weiterhin keine Pflicht

„Jeder Bürger soll laut der Widerspruchslösung automatisch ein potenzieller Organspender sein – es sei denn, er widerspricht“, sagt Andreas Rimkus
„Jeder Bürger soll laut der Widerspruchslösung automatisch ein potenzieller Organspender sein – es sei denn, er widerspricht“, sagt Andreas Rimkus © Boris SchmidT

„Es gibt keine Pflicht zur Organspende, aber ich bin der Meinung, es gibt eine Pflicht sich mit der Thematik zu befassen und eine Ablehnung auch zu dokumentieren. Klar ist: Niemand wird gegen seinen Willen Spenderin oder Spender. Die doppelte Widerspruchslösung praktizieren bereits die meisten Länder Europas. Und im Übrigen nehmen wir dankbar Organe aus diesen Ländern zur Transplantation auch in Deutschland an“, so Rimkus weiter. Über 10.000 Menschen stehen zurzeit auf der Warteliste für eine Organspende. Für sie ist der größte Wunsch, ein rettendes Spenderorgan zu erhalten. Jeden Tag sterben drei bis vier Menschen in Deutschland, weil sie nicht rechtzeitig ein passendes Spenderorgan erhalten haben. „Wir sollten bedenken, dass die Wahrscheinlichkeit selbst einmal eine Organspende zu benötigen, höher liegt als die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich Organspender zu werden. Im Fall der Fälle wären wir froh, wenn für unsere Liebsten oder für uns selbst ein Spenderorgan zur Verfügung steht,“ so Rimkus.