Düsseldorf. Düsseldorf wird 2022 die “Invictus Games“ austragen. Bezahlt werden die Sportspiele für Kriegsversehrte vom Bund. OB Geisel reist nach London.

Die Entscheidung ist gefallen: Die „Invictus Games“ für kriegsversehrte Sportler kommen 2022 nach Düsseldorf. OB Thomas Geisel und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer werden an diesem Donnerstag in London erwartet. Für die „Invictus Games“ hatte sich Düsseldorf zusammen mit dem Bundes-Verteidigungsministerium beworben.

Prinz Harry, der Initiator der "Invictus-Games", sagte nach der Entscheidung für Düsseldorf: "Ich hoffe, alle Menschen in Deutschland sind bereit für eine unglaubliche Woche des Sports. Ich hab keinen Zweifel, dass die deutsche Öffentlichkeit sich hinter diese Spiele stellen wird und dass jeder Teilnehmer ein warmes 'Willkommen' und eine wunderbare Atmosphäre erwarten darf."

Düsseldorf konnte sich gegen das kanadische Victoria durchsetzen

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Die Rheinmetropole hat sich somit gegen die kanadische Stadt Victoria durchgesetzt, die als weiterer Kandidat für die Sportspiele infrage kam. Bei den von Prinz Harry initiierten Invictus Games treten kriegsversehrte Sportler in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Oberbürgermeister Thomas Geisel reist am Donnerstag nach London, wo die Entscheidung für Düsseldorf offiziell bekannt gegeben wird. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet äußert sich positiv zu der Entscheidung: „Die Invictus Games passen perfekt zu unserem Sportland NRW, und es wäre ein toller Schritt auf unserem Weg zu Olympia 2032.“ Derzeit wird darüber diskutiert, die Olympschen Spiele in die Rhein-Ruhr-Region zu holen. Eine endgültiger Beschluss steht aber noch aus. Für die Austragung der Invictus Games soll Düsseldorf kein finanzielles Risiko eingehen. Die Kosten werden vom Bund übernommen, NRW erhält vom Bund 40 Millionen Euro.

FDP hatte die Initiative im Bundestag gegeben

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„Es ist ein großer Erfolg, dass die Invictus Games nach Düsseldorf kommen. Die Spiele sind auch deshalb wichtig, weil sie den Soldatinnen und Soldaten Respekt zollen, die täglich bereit sind, für unsere Werte und Freiheit zu kämpfen“, sagt FDP-Oberbürgermeisterkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die FDP habe im Bundestag die Initiative für die Sport-Spiele in Düsseldorf gegeben: „Deutschland war noch nie an der Reihe bei den Invictus Games. Als es genug Unterstützung für den Vorschlag gab, haben wir dann Düsseldorf ins Spiel gebracht“, sagt die Bundestagsabgeordnete. Köln soll dem Vernehmen nach als Ausrichtungsort ebenfalls im Spiel gewesen sein, habe eine mögliche Teilnahme dann aber abgelehnt.

Im Bundestag und im Düsseldorfer Stadtrat stimmten bis auf die Linke alle Parteien für die Invictus Games in Deutschland: „Sportliche Wettbewerbe sollten Frieden und Verständigung fördern. Die Invictus Games missbrauchen aber Kriegsverletzte zur Kriegsverharmlosung. Krieg tötet Soldaten und Zivilisten. Der beste Weg, sie zu ehren, ist Kriege zu verhindern und sich gegen eine Militarisierung der Gesellschaft und auch des Sports zu wehren. Dafür werden wir auch weiterhin im Stadtrat eintreten“, sagt Linke-Fraktionssprecherin Angelika Kraft-Dlangamandla.

Hotel- und Gastronomieverband begrüßt die Entscheidung

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Laut Nachrichtenagentur dpa hatte die damalige Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) Anfang 2019 Laschet angesprochen, ob eine Ausrichtung der Invictus Games 2022 in NRW bei einer Bewerbung Deutschlands möglich sei. Staatssekretär Peter Tauber sei dann bereits im Dezember nach London gereist, um den Vertrag für die Sportspiele zu unterschrieben.

Der Deutsche Hotel- und Gastronomieverband Dehoga Nordrhein mit Sitz in Düsseldorf begrüßt die Entscheidung, die Sportspiele in die Rheinmetropole zu holen: „Wir freuen uns natürlich immer, wenn große Veranstaltungen nach Düsseldorf kommen. Wir sind hier gute Gastgeber und verfügen über eine optimale Infrastruktur. Das wurde schon oft unter Beweis gestellt“, sagt Dehoga-Sprecher Thorsten Hellwig.