Düsseldorf. Parteichef Norbert Walter-Borjans hat Ingrid Herden angeboten, Sprecherin der Bundes-SPD zu werden. Bisher will sich Herden nicht dazu äußern.

Für einen Oberbürgermeister im Wahlkampf ist seine Pressesprecherin sehr wichtig. Wie es aussieht, muss sich Thomas Geisel nun um eine Neubesetzung dieses Postens bemühen. Denn Ingrid Herden, Leiterin des Amtes für Kommunikation, hat das Angebot, nach Berlin zu wechseln. Dort soll sie Sprecherin der Bundes-SPD werden.

OB Thomas Geisel weiß von Angebot

„Ich weiß, dass Norbert Walter-Borjans ihr das Angebot gemacht hat“, sagte Geisel am Samstagnachmittag unserer Redaktion. Dies sei eine ehrenvolle Aufgabe, meinte Geisel, er wisse die mediale Präsentation seiner Partei bei Herden in besten Händen. „Ich hätte sie natürlich gerne weiter an meiner Seite, aber wir werden für die Leitung des Presseamtes eine kompetente Nachfolgelösung finden.“

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Herden selbst befindet sich im Urlaub auf Teneriffa und wollte sich zu ihrer beruflichen Zukunft nicht äußern. Walter-Borjans bestätigt unserer Redaktion Gespräche mit ihr, möchte sich zum Ergebnis aber vorerst nicht öffentlich äußern. Geisel hat von Herden ebenfalls noch keine Bestätigung erhalten, dass sie die Offerte des neuen Parteichefs – er führt die SPD mit Saskia Esken – annimmt. Insofern steht hinter der Nachricht noch ein Fragezeichen. Laut „Deutsche Presse Agentur“ steht die Personalie aber bereits fest: „Ingrid Herden soll neue Sprecherin der Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken werden“, schreibt dpa. Zuerst hat der Chefredakteur von Media Pioneer, Michael Bröcker, über die Personalie getwittert.

Herden erst seit einem Jahr Pressesprecherin der Stadt

Ingrid Herden ist erst seit einem Jahr Pressesprecherin der Stadt Düsseldorf und reist täglich mit dem Zug aus Köln zur Arbeit an. Die heute 59-Jährige wechselte aus dem NRW-Finanzministerium ins Rathaus. Sieben Jahre lang war sie Pressesprecherin unter Walter-Borjans, als dieser NRW-Finanzminister war. Nach dem Regierungswechsel 2017 wurde Herden Leiterin eines Ministeriumsprojekts. Herden startete dann im Düsseldorfer Rathaus am 15. Januar 2019. Als Journalistin arbeitete sie unter anderem auch bei „Capital“ und schrieb für „Wirtschaftswoche“ und „Zeit“.

Ihre Vorgängerin Kerstin Jäckel-Engstfeld hatte im Mai 2018 die Brocken hingeworfen. Ihr Abgang war spektakulär, da sie in einem Facebook-Post mit Geisel abrechnete und ihm Vorwürfe machte.

Sollte Herden tatsächlich gehen, was schon bald der Fall sein dürfte, steht Geisel unter Zeitdruck. Noch einmal hat er nicht ein halbes Jahr Zeit für die Personalsuche – am 13. September findet die Oberbürgermeisterwahl statt.