Düsseldorf. Die City soll laut Verkehrsexperte Martin Volkenrath (SPD) durch Maßnahmen in spätestens zehn Jahren emissionsfrei sein.

Als Anfang Juli in Düsseldorf der Klimanotstand ausgerufen wurde, legte sich der Stadtrat darauf fest, Düsseldorf bis 2035 klimaneutral zu machen. Die Innenstadt könnte aber schon viel früher – nämlich bis zum Jahr 2030 – emissionsfrei werden, zumindest wenn es nach Martin Volkenrath (SPD) geht.

Maßnahmenkatalog soll helfen, das ambitionierte Ziel zu erreichen

Martin Volkenrath (SPD) will die Innenstadt schnellstmöglich emissionsfrei machen.
Martin Volkenrath (SPD) will die Innenstadt schnellstmöglich emissionsfrei machen. © Lars Heidreich

Der Vorsitzende des Ordnungs- und Verkehrsausschusses will die City frühmöglich zu einem der saubersten Teile der Stadt machen: „2030 klingt, als wäre es noch weit hin, aber wir sollten uns mit dem Ziel der emissionsfreien Innenstadt nicht allzu viel Zeit lassen“, sagt der SPD-Verkehrsexperte und hat vor allem einen Maßnahmenkatalog im Blick, der in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.

„Es geht bei der Luftsauberkeit jetzt nicht mehr um das Ob, sondern jetzt nur noch um das Wie“, sagt Volkenrath erleichtert. Obwohl sich nun in Hinblick auf eine emissionsfreie Innenstadt andere Fragen auftun: „Wenn wir eine emissionsfreie City, wollen, müssen wir erstmal festlegen, wo diese überhaupt anfängt und endet“, so der SPD-Politiker, der auch seinen Wahlkreis Flingern zum Innenstadt-Bereich zählt.

Kostenloser ÖPNV womöglich noch weit entfernt

Während noch über Stadtgrenzen spekuliert wird, steht für Volkenrath fest, dass der „Individualverkehr massiv eingegrenzt werden muss. Autos haben in der Innenstadt kaum noch was zu suchen“. Der Bus- und Bahnverkehr solle daher massiv ausgebaut werden. 500 Millionen Euro stehen dafür in den kommenden fünf Jahren bereit. Doch Volkenrath macht sich keine Illusionen: „Es dauert einfach seine Zeit, bis alles richtig rund läuft. Wir werden in den kommenden Jahren oft nachbessern müssen“.

Der Verkehrsexperte sieht dabei nicht nur die Rheinbahn in der Pflicht, sondern vor allem die Deutsche Bahn. „Düsseldorf ist eine der pendlerstärksten Städte in der Region. Mit dem ÖPNV in der Stadt läuft es schon gut, aber gerade was Regional- und S-Bahnen angeht, muss nachgebessert werden. Dafür sind aber nicht wir zuständig, sondern der Bund“, so Volkenrath. Bezüglich eines kostenlosen ÖPNV will der SPD-Politiker nicht zu viel versprechen: „Langfristig ist das durchaus möglich, vorerst halten wir aber an der Idee des 365-Euro-Jahrestickets fest. Für mehr fehlt es derzeit auch an der Finanzierung“.

SPD-Verkehrsexperte hält Umweltspuren in Düsseldorf für Erfolg

Mit der Einführung der drei Umweltspuren habe man in Sachen Luftreinheit bereits einen großen Schritt gemacht, sagt Volkenrath. „Die Schadstoffwerte sind nachweislich zurückgegangen und mir ist derzeit nicht bekannt, dass sie nun an anderer Stelle eine rote Grenze überschreiten. Die angekündigten Horror-Szenarien sind ausgeblieben. Ganz im Gegenteil meldet der Einzelhandel derzeit Rekordumsätze“.

Auch im Bereich Park and Ride, Fahrgemeinschaften und Fernwärme soll es bald vorwärts gehen: „Wir haben noch einiges vor uns“, so der Verkehrsexperte abschließend.