Düsseldorf. Der Brand im Krefelder Zoo beschäftigt auch Düsseldorf. Die Linkspartei fordert ein Verbot für privates Feuerwerk. Das sagen andere Parteien.
Die Tragödie im Krefelder Zoo schockierte auch die Düsseldorfer. 30 Affen starben in der Silvesternacht eine Himmelslaterne das Dach des Affenhauses in Brand setzte. Das Thema und die wieder aufkommende Debatte um Verbote von Feuerwerk beschäftigt auch die Düsseldorfer Politik.
Generelles Verbot für privates Feuerwerk
Ob sich die Feuerwehr ein Verbot vorstellen könne oder ob man ähnliche Vorfälle wie in Krefeld auch in Düsseldorf befürchte, dazu wollte man zu diesem Zeitpunkt keine Aussage machen. Die Brandgefahr durch Silvester-Raketen und Böller belegt jedoch bereits die Einsatzbilanz der Feuerwehr an Silvester: 95 Feuermeldungen gab es zum Jahreswechsel, im Vorjahr nur zu 62.
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Die Linke fordert daher ein generelles Verbot für privates Feuerwerk. Die Himmelslaternen, die als Brandauslöser vermutet werden, sind seit 2009 in ganz Deutschland verboten, mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern. „Ich halte es schlicht für überflüssig. Und wenn ich sehe, wie sich Leute gegenseitig mit den Raketen beschießen, dann weiß ich, dass viele nicht damit umgehen können. Dann muss man es verbieten“, meint Linken-Ratsfrau Anja Vorspel. „Der wirtschaftliche Schaden, der durch verunglücktes Feuerwerk entsteht, wird sicher nicht durch die Einnahmen des Handels gedeckt.“
Verbotszonen haben sich bewährt
Gegen ein generelles Verbot spricht sich dagegen FDP-Ratsfrau und OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann aus. „Es sollte dort verboten werden, wo viele Menschen zusammenkommen. Daher ist es gut, dass es Zonen gibt, in denen es kein Feuerwerk gibt, weil manche Menschen sie in großen Gruppen benutzen“, so Strack-Zimmermann. Die Diskussion möchte sie jedoch ungern mit Krefeld vermischen. „Das ist ja keine neue Debatte, da muss man differenzieren“, sagt sie. „Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er sich daran beteiligt. Und auch die Unternehmen müssen überlegen, ob sie die Produkte weiter verkaufen wollen.“
FDP will Krefelder Zoo unterstützen
50.000 Euro solle die Stadt Düsseldorf an die Nachbarn in Krefeld spenden. Das hat FDP-Ratsfrau und OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ihren Kooperationspartnern SPD und Grüne im Stadtrat vorgeschlagen. „Einen entsprechenden Antrag werden wir in der kommenden Ratssitzung einbringen“, sagte sie der NRZ. „Generationen von Düsseldorfern haben den Krefelder Zoo regelmäßig besucht. Wir profitieren also auch davon“, so Strack-Zimmermann weiter. „Außerdem finde ich, dass wir Solidarität mit unseren Nachbarn zeigen sollten.
Mehr Schutz für Parkanlagen und zeitliche Beschränkungen
Auch Grünen-Ratsherr Dietmar Wolf hält Verbote in Zonen wie der Altstadt für sinnvoll, spricht sich jedoch gegen ein generelles Verbot aus. „Es ist jedem selbst überlassen, vernünftig damit umzugehen. Ich setze hier auf die Eigenverantwortung der Menschen“, meint Wolf. „Ich bin jedoch für eine zeitliche Einschränkung, weil sich durchaus Menschen belästigt fühlen, wenn schon lange vor Mitternacht geknallt wird.“
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Eine Ausweitung der Schutzzonen fordert derweil die Fraktion Freie Wähler/Tierschutz. „Wir wollen Schutzzonen um Einrichtungen wie den Aquazoo, das Schwanenhaus und ein Verbot von Feuerwerkskörpern in Parkanlagen“, sagt Ratsfrau Claudia Krüger. Ein generelles Verbot von Feuerwerk wolle man jedoch nicht.
Verbote muss man durchsetzen können
„Ich bin kein Freund von Verboten, kann es mir hier aber vorstellen“, sagt SPD-Ratsherr Matthias Herz. „Das ist rechtlich aber schwierig und es stellt sich die Frage nach der Umsetzung. Und wenn ich etwas verbiete, dann muss ich das auch durchsetzen können“, gibt er zu bedenken. Von einem Verbot, das man nicht durchsetzen kann, halte er nichts. „Denn wenn Feuerwerk gekauft werden kann, dann wird es auch benutzt“, so Herz weiter. „Ich denke, die Schutzzonen werden ausgeweitet werden. Ein Verbot funktioniert nur, wenn die Leute es selber nicht mehr wollen.“