Düsseldorf. Die Entscheidung über die Vergabe der weltweiten Spiele wird für Mitte Januar erwartet. Düsseldorfs OB ist „zuversichtlich“.

Kommt der britische Prinz Harry mit den Invictus Games 2022 nach Düsseldorf? Ob die Landeshauptstadt oder Mitbewerber Victoria (Kanada) den Zuschlag bekommt, soll bald entschieden werden. „Wir hoffen auf eine Entscheidung Mitte Januar“, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Die Invictus Games sind ein paralympischer Wettbewerb für im Einsatz verletzte Soldatinnen und Soldaten.

„Nun sind wir froher Hoffnung“

Eine Delegation mit Verteidigungs-Staatssekretär Peter Tauber (CDU) und Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hatte sich im September in London bei der Invictus Games-Stiftung um die Ausrichtung der paralympischen Wettbewerbe beworben. Die Vorstellung sei „begeistert aufgenommen“ worden, so die Ministeriumssprecherin: „Nun sind wir froher Hoffnung.“

Der Leiter der kanadischen Delegation, Peter Lawless, sagte der „Victoria News“, dass seine Bewerbung kaum zu toppen sei - „allerdings war Deutschland noch nie Gastgeber der Spiele. Daher wird es eine schwere Entscheidung.“ 2017 waren die Invictus Games in Toronto zu Gast.

Oberbürgermeister Thomas Geisel sagte dpa: „Düsseldorf sieht der Entscheidung der Invictus Games-Foundation Mitte Januar mit einer großen Portion Zuversicht und viel Sportsgeist entgegen: Wir werden die Teilnehmenden an den Spielen und die Besucher aus allen Teilen der Welt mit offenen Armen hier empfangen.“

„Meilenstein“ für eine mögliche NRW-Olympia-Bewerbung

Die Landeshauptstadt sieht die Invictus Games nach eigenen Angaben als „Meilenstein“ für eine mögliche NRW-Olympia-Bewerbung für das Jahr 2032. Für Düsseldorf entstünden durch die Spiele keine Kosten - die würden vom Bund getragen. Wie viel Geld das sein würde, ist bisher nicht bekannt. Die kanadischen Bewerber hatten aus ihrer Sicht von umgerechnet 27 Millionen Euro gesprochen - die etwa zu einem Drittel von Sponsoren und Spendern erbracht würden.

Die Kanadier gingen dabei von 3000 Gästen aus. Dies ist auch die Kalkulation der Bundesregierung. In der Antwort auf eine Frage der Linken-Fraktion im Bundestag schrieb das Verteidigungsministerium im Sommer: „Bei den Invictus Games in 2022 werden ca. 500 Sportler aus 20 Nationen teilnehmen. Daneben werden diese durch ca. 2500 „Family and Friends“ begleitet. Sie sind daher im Umfang etwa mit den Weltmeisterschaften einer großen olympischen Sportart zu vergleichen.“

Prinz Harry hatte den paralympischen Wettbewerb ins Leben gerufen. Die ersten Invictus Games fanden 2014 in London statt. 2020 sind sie in Den Haag. (dpa)