Düsseldorf. Zwei Scheinakazien musste das Düsseldorfer Gartenamt fällen – zur Sicherheit, wie es heißt.
Viele Passanten in der Altstadt wunderten sich am Mittwoch: Vor dem Andreas-Quartier wurden zwei augenscheinlich gesunden Bäume gefällt. Warum? Der ehemalige Justizpalast in der Mühlenstraße beherbergte früher das Amtsgericht und das Landgericht Düsseldorf. Nachdem die beiden Gerichte in den Neubau am Oberbilker Markt umgezogen waren, wurde das Gebäude umgebaut, es entstanden ein Hotel, Wohnungen und Gastronomiebetriebe.
Scheinbar gesunde Bäume
Rechts und links des Säulenportals standen zwei Scheinakazien. Die Betonung liegt auf standen, denn am Mittwoch wurden die beiden Bäume gefällt. Viele Anwohner und Passanten wunderten sich, denn die Bäume machten äußerlich einen gesunden Eindruck.
Das war jedoch offenbar nur der äußere Anschein. Denn laut Auskunft des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes der Stadt Düsseldorf war bei den Bäumen die notwendige Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr gegeben. „Trotz aller Bemühungen während der dortigen Baumaßnahmen, sie zu schützen und zu erhalten, mussten sie gefällt werden“, sagte ein Sprecher. Es habe im Vorfeld engmaschige Kontrollen gegeben und die Bäume seien unter anderem mit einem Stammschutz versehen worden.
Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben
„Nach Abschluss der Bauarbeiten vor Ort hatten die Bäume trotz aller Anstrengungen ihre Vitalität eingebüßt“, sagte der Sprecher. Dadurch sei die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet gewesen. Es habe sich um private Bäume gehandelt.
267 Wohnungen hat ein Investor in dem alten Amts- und Landgericht an der Mühlenstraße errichtet, zudem gibt es ein „Hyatt-Haus Düsseldorf“ mit 102 Service-Appartments sowie Restaurants und Büros. Dafür wurden 400 Millionen Euro investiert. Als Schmuckstück gilt die Dachwohnung im alten Gericht, die gut 230 Quadratmeter groß ist und eine Dachterrasse hat, die einen Rundumblick über die Stadt und zum Rhein erlaubt. Die Preise bei den Eigentumswohnungen im Andreas-Quartier liegen zwischen 4400 und 16.000 Euro pro Quadratmeter.