Düsseldorf. Mit Angebot „Ride“ können Mietwagen mit Fahrer zum Festpreis gebucht werden. Das sagen Politiker und die Taxi-Genossenschaft in Düsseldorf dazu.
Die Daimler- und BMW-Tochter Free Now (früher „Mytaxi“) will dem US-Fahrdienstvermittler Uber in Düsseldorf Konkurrenz machen. Mit dem neuen Angebot „Ride“ können seit Dienstag (5. November) lizensierte Mietwagen mit Fahrer zum Festpreis gebucht werden. Dieser wird dem Fahrgast vorab für die gewünschte Strecke in der App angezeigt.
Knapp 100 Fahrer bereits im Einsatz
Zum Start von „Ride“ sind in Düsseldorf bereits knapp 100 Fahrer im Einsatz. Die Flotte wird in den kommenden Wochen weiter ausgebaut, heißt es in einer Mitteilung. Düsseldorf ist damit die sechstes Metropole, in der dieses Angebot an den Start geht. „Die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens mit ihrem vielfältigen Nachtleben und vielen jungen Leuten ist ein sehr interessanter Markt für uns. Ride stellt eine günstige Alternative im städtischen Mobilitätsmix dar, die insbesondere eine preissensible Zielgruppe anspricht“, sagt Alexander Mönch, Deutschland-Chef von Free Now. Der in der App angezeigte Festpreis soll in der Regel unter dem geltenden Taxi-Tarif liegen.
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Der US-Fahrdienstvermittler Uber war unter anderem in der Vergangenheit in Kritik geraten, weil sie laut Taxi-Genossenschaften Preis-Dumping betreiben und sich nicht an geltendes Recht halten. So soll Uber etwa die Rückkehrpflicht umgehen, die besagt, dass ein Fahrzeug nach einer Fahrt zum Betriebssitz zurückkehren soll. Taxifahrer – auch in Düsseldorf – haben aber immer wieder Belege gesammelt, die zeigen, dass sich die jeweiligen Fahrer – oftmals private Leute – nicht daran halten.
Free Now arbeitet mit verschiedenen Mietwagenunternehmen zusammen
Bei Free Now verfolge man aber ein anderes Konzept, so Sprecher Falk Sluga. „Wir arbeiten mit verschiedenen Mietwagenunternehmen zusammen, die natürlich ihre Betriebssitze in der jeweiligen Stadt haben.“ Dort gehen dann die Anfragen der App direkt ein.
Für den Vorstandsvorsitzenden der Taxi Düsseldorf eG, Dennis Klusmeier, ist es wichtig, dass sich an das geltende Recht gehalten werde. Das neue Angebot von Free Now wolle man beobachten. Es komme eben wirklich darauf an, wie sie das mit dem Betriebssitz lösen. Als Marktteilnehmer wolle man sich aber nicht über Konkurrenz beschweren, so Klusmeier. Das könne vielmehr noch „ganz spannend werden“.
Andreas Hartnigk: „Konkurrenz belebt das Geschäft“
„Erstmal Erfahrungswerte sammeln und in ein paar Monaten Gespräche darüber führen“ möchte Andreas Hartnigk (CDU), stellv. Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses (OVA). Auch müsse man schauen, dass mindestens der Mindestlohn gezahlt werden. Generell sei aber „nicht unzufrieden mit der Entwicklung und das Angebot“. Konkurrenz belebe das Geschäft.
Mit etwas mehr Skepsis begegnet Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender im OVA, hingegen dem Angebot – gerade nach Uber. „Da haben wir festgestellt, dass sich das nicht so gut kontrollieren lässt“. Vielmehr möchte er auf anderen Wegen den ÖPNV – und dazu gehören auch die Taxiunternehmen -- stärken. Das soll etwa durch eine bessere Vernetzung mit der Rheinbahn und dem Angebot „Taxi on demand“, dass im Januar starten soll, erreicht werden. „Es ist wichtig, dass wir da eine bessere Einbindung mit der Rheinbahn hinbekommen, es werden Projekte dazu entwickelt“, so Volkenrath.