Düsseldorf. Mehrere Hundert Kurden und Unterstützer protestieren am Düsseldorfer Hauptbahnhof gegen den türkischen Militäreinsatz in Nord-Syrien.
Gestern Abend protestierten mehrere Hundert Kurden und Unterstützer auf einer Kundgebung am Vorplatz des Düsseldorfer Hauptbahnhofes gegen den Angriff der türkischen Armee auf die „Rojava“ genannten autonomen Kurdengebiete in Nord-Syrien. Sie forderten ein Ende der vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gestarteten Invasion und Solidarität mit den Kurden in Rojava.
Bereits am Mittwoch hatte es, ebenfalls am Hauptbahnhof, eine kleinere Kundgebung mit rund 70 Teilnehmern gegeben. Auch am heutigen Freitag soll wieder am Hauptbahnhof protestiert werden. Am Samstag, 12. Oktober, soll es eine NRW-weite Demonstration in Köln geben, sowie am Samstag, 19. Oktober, eine bundesweite Demo, ebenfalls in Köln. Zu den Protesten rufen auch Aktivisten aus Düsseldorf auf.
Erdogan selbst sieht die syrische Kurdenmiliz YPG als einen Ableger der auch in Deutschland verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK an. Er will im Grenzgebiet zur Türkei mehr als eine Millionen syrische Flüchtlinge ansiedeln, die derzeit in der Türkei untergebracht sind. Die Kurden befürchten daher einen Bevölkerungsaustausch und ethnische Säuberungen, sollte Erdogans Militäraktion erfolgreich sein. Auch befürchten sie, dass die tausenden IS-Kämpfer, die dort in Lagern festgehalten werden, freikommen könnten. Nach ersten Kampfhandlungen gibt es bereits viele Tote und Verletzte im Krisengebiet.