Düsseldorf. Mal findet eine Fahrgast nicht das richtige Gleis, mal laufen aggressive Gruppen durch den Hauptbahnhof. Die DB-Sicherheit hilft sich mit Hund.
Mit energischen Schritten geht Helmut P. auf das Kind zu, was gerade mit seinem Fahrrad wieder losrollen wollte. „Das ist hier nicht erlaubt, bitte weiterschieben“, ermahnt der Mann mit strenger Miene und auffälliger gelber Weste - „DB Sicherheit“ steht in großen Buchstaben darauf. Drumherum herrscht alltägliche Hektik, der Düsseldorfer Hauptbahnhof ist auch um die Mittagszeit gut gefüllt.
Körperliche Präsenz sorgt für Respekt
Helmut P. ist der Sprecher eines Einsatzteams Station, das aus insgesamt drei Personen besteht - Levit H. und Daniel G. sind auch mit dabei. Allein ihre körperliche Präsenz müsste bei den meisten Bahnreisenden eigentlich für ordentlich Respekt sorgen. Doch im vergangenen Jahr verbuchte die DB deutlich mehr Angriffe auf das Service-Personal als in der Zeit davor.
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550 tätliche Übergriffe gab es 2017, 100 mehr als noch im Jahr davor. Die meisten gehen glimpflich von statten. „Es ist uns aufgefallen, dass immer mehr Menschen ihren Anstand verlieren. Gerade einige Jugendliche zeigen keinen Respekt mehr vor uns“, verrät Daniel G.. An seinem Gürtel befinden sich Handschellen, ein Schlagstock und ein Behälter mit Pfefferspray – alles defensive Waffen. Immer an seiner Seite, sowohl privat als auch beruflich, befindet sich Schäferhund Hunter. „Er ist zu unserem Schutz mit dabei und wir merken, dass aggressive Gruppen von zehn bis 20 Personen ganz anderes reagieren, sobald ein Hund dabei ist“, so Daniel G.
Manchmal muss ein Hausverbot ausgesprochen werden
Währenddessen ermahnt Helmut P. ein paar Meter entfernt einen Mann mit löchriger Hose und langem Bart, der auf der Suche nach ein paar Pfandflaschen im Mülleimer ist. „In solchen Fällen sind wir natürlich auch nachsichtig, solange sich die Reisenden nicht belästigt fühlen. Da gehen wir mit Fingerspitzengefühl vor. Aber natürlich gibt es auch Fälle, bei denen wir ein Hausverbot aussprechen müssen, beispielsweise wenn immer wieder der Müll aus den Mülleimer geworfen wird, erklärt der DB-Mitarbeiter.
Allgemeine Strafverfolgung sei auch überhaupt nicht ihre Aufgabe, sondern nur die Durchsetzung der Hausordnung. „Wie jeder andere haben wir allerdings das Recht, Personen festzusetzen“, sagt Daniel G. beim weiteren Gang durch den Bahnhof. Brechen Leute die Hausordnung und widersetzen sich den Aufforderungen, rufe der DB-Service sofort die Polizei. Die Zusammenarbeit funktioniere einwandfrei: „Gerade bei Fußballspielen oder Demonstrationen ist die Kooperation natürlich sehr wichtig, da sprechen wir uns mit der Polizei immer genau ab“, erklärt Daniel G.
Viel los am Wochenende für die DB-Sicherheit
Gerade an Wochenenden ist am Bahnhof für die Kollegen der DB Sicherheit deutlich mehr los: „Wenn die Leute zu viel getrunken haben, ist das Gewaltpotential schon deutlich höher. Da kommt es auch schon mal zu Handgreiflichkeiten. Verarbeiten könne er schwierige Situationen aber immer sehr gut: „Ich bin schon so lange in der Branche und besuche regelmäßig Seminare. Wenn ich Feierabend mache kann ich auch immer gut abschalten.“
Die Ausbildung dauert für die Mitarbeiter der DB-Sicherheit insgesamt drei Jahre, Lerninhalte sind dort unter anderem Selbstverteidigung sowie Mittel zur Deeskalation. „Entschuldigung, können Sie mir sagen von welchem Gleis der nächste Zug nach Dortmund fährt“, fragt ein junger Mann, geschätzt Anfang 20, das DB-Team. Helmut P. holt sein Handy raus und schaut kurz nach „Von Gleis 12“. Der Passagier bedankt sich und geht wieder. „Das kommt sehr oft vor, dass die Leute uns hier ganz banale Dinge fragen. Aber die zu beantworten ist eben auch ein Teil unseres Jobs“, berichtet Daniel G.. Im Endeffekt ginge es ihm darum, dass sich alle an die Regeln halten, dann sei auch alles gut.