Nach fünf Jahren mit Thomas Geisel im Amt des Düsseldorfer Oberbürgermeisters zieht NRZ-Redakteur Stephan Wappner eine gemischte Bilanz.

Geisel ist kein Oberbürgermeister für alle, er kann es nun einmal nicht allen Recht machen. Er hat in Düsseldorf die Verkehrswende eingeleitet, als noch niemand über Greta Thunberg oder Plastikmüll sprach. Er hat den Schulbau in Düsseldorf voran getrieben wie keiner vor ihm. Er ist 100 Mal nahbarer als sein Vorgänger Elbers.

Doch er hat mit diversen Alleingängen auch Eigentore geschossen. Viele seiner Kritiker sitzen im Rathaus, Politiker aus der eigenen Ampel-Koalition gehören dazu. Geisel würde die Stadt regieren wie ein Manager/Fürst/Sonnenkönig, jedenfalls nicht wie ein Mann an der Spitze einer Verwaltung, die er statt dessen immer wieder diskreditiere, heißt es. Er gebe gern Geld aus ohne zu fragen, heißt es weiter. Und vor allem seine „Personalpolitik“ stößt sauer auf. Es begann mit der Berufung von SPD-Freundin Gudrun Hock als Geschäftsführung einer Stadttochter, es endete vorläufig mit dem (gescheiterten) Versuch, Norbert Menke als Manager der städtischen Holding nach Düsseldorf zu holen.

Letztlich werden 2020 ALLE Düsseldorfer entscheiden, ob Geisel für eine weitere Amtszeit ran darf.