Düsseldorf. Hintergrund Rheinband-Randale: Dem Jugendamt liegen Listen mit Namen vor, die in einem Bad Hausverbot haben. Das wird zu Gesprächen genutzt.
Das Jugendamt unterstützt die Bädergesellschaft bei der Ansprache von Jugendlichen, die durch Randale, Regelmissachtung und Provokationen auffällig geworden sind. „Wir haben Listen mit den Namen derjenigen erhalten, die in einem Bad Hausverbot haben“, sagt Jugendamtsleiter Johannes Horn. Hintergrund für die Einbindung seines Amtes sind die drei Räumungen des Rheinbades im zu Ende gehenden Sommer. Vor allem Jugendliche, darunter auch solche mit Migrationshintergrund, hatten Anweisungen von Schwimmmeistern missachtet und sich mit anderen Badegästen gestritten. Das hatte andere Besucher so verunsichert, dass sie sich aus dem Bad zurückzogen oder auf weitere Besuche lieber gleich verzichteten. Polizeieinsätze und Räumungen hatten bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.
Die ersten Kontakte hat es bereits gegeben
Die Listen nutzt das Jugendamt nun zur gezielten Ansprache. „Die ersten Kontakte hat es bereits gegeben“, sagt Horn. Die Strategie dahinter: Die Betroffenen sollen verstehen, dass ein Hausverbot nicht unbemerkt bleibt, sondern konkrete Folgen hat. Zunächst einmal werde geprüft, ob es in der Vergangenheit bereits Berührungspunkte mit dem Jugendamt gab. „Wir schauen, ob die Betroffenen bei der Jugendgerichtshilfe, der Hilfe zur Erziehung oder den Inobhutnahmen schon einmal registriert wurden“, sagt Horn. In einem zweiten Schritt bieten dann Sozialarbeiter konkrete Maßnahmen, wie ein Antiaggressionstraining oder ein Programm zum Erlernen bestimmter Kulturtechniken an. „Dazu zählen auch Ansagen, wie man sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat“, meint der Amtsleiter.
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Die Christdemokraten begrüßen das Engagement des Jugendamtes. „Das ist der richtige Ansatz“, sagt Ratsherr Andreas-Paul Stieber. Für den morgen im Rathaus (Sitzungssaal, Marktplatz 2, 15 Uhr) tagenden Jugendhilfeausschuss hat die Fraktion eine entsprechende Anfrage auf den Weg gebracht. Darin fragen die Politiker auch nach, ob die Angebote der Düsseldorfer Bäder speziell in den Ferien weiterentwickelt werden können. Und zwar so, „dass deren Freizeitwert für Kinder, Jugendliche und Familien, zum Beispiel durch Familientage am Wochenende, spezielle Angebote unter der Woche und sportliche Wettbewerbe erhöht werden kann“.