Düsseldorf. Ehemaliger Düsseldorfer SPD-Vize Goebel schlägt vor, dass Bürger sich für die Verschönerung des Platzes einsetzen.

VON TOBIAS KALUZA

Ein mit Fahrrädern vollgestellter kleiner Platz in der Düsseldorfer Altstadt: Der Hilarius-Gilges-Platz erinnert an das erste Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf, hat jedoch nicht die angemessene Atmosphäre eines Platzes, der an einen Menschen erinnert, der wegen seiner Hautfarbe und seiner Gesinnung von den Nazis ermordet wurde (wir berichteten). Das will Franz-Josef Goebel, ehemaliger Ratsherr und ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der SPD Düsseldorf, nun ändern. Er regt eine Patenschaft für den Platz an, damit dieser verschönert wird.

Ermordet am Rheinufer

Am 20. Juni 1933 ermordeten Angehörige der SA und SS Hilarius Gilges.
Am 20. Juni 1933 ermordeten Angehörige der SA und SS Hilarius Gilges. © Stadtarchiv | NN

Hilarius Gilges war einer der wenigen Afro-Deutschen, die vor dem ersten Weltkrieg in Deutschland geboren wurden. 1933 wurde er von SA- und SS-Angehörigen brutal misshandelt und ermordet. 2003 wurde der kleine Platz zwischen der Kunstsammlung und der Ritterstraße, in der er wohnte, nach ihm benannt. 2015 weihte Oberbürgermeister Thomas Geisel eine Steele am Rheinufer ein, die ebenfalls an Gilges erinnern soll.

Die Bürger müssen nun handeln

„Ich finde Handeln ist erforderlich und schlage eine Patenschaft vor,“ sagt Goebel. „Die Stadt und die Mahn- und Gedenkstätte haben bereits viel gemacht, um Hilarius Gilges zu gedenken.“ Aber jetzt sei es an der Zeit, dass die Bürger auch etwas unternehmen, so Goebel. „Wir haben hier in der Stadt viele gute Erfahrungen mit Patenschaften für Plätze, Straßen oder Denkmälern gemacht. Ich erinnere mich, dass der Heimatverein Düsseldorfer Jonges und auch die SPD in der Vergangenheit bereits Patenschaften übernommen haben“, berichtet Goebel weiter. „Es gibt in Düsseldorf rege Aktivitäten zur Erinnerung an die Nazi-Verbrechen und einige Organisationen, die für den Kampf gegen die „Neuen“ Nazis und Rechtsradikalen auf die Straße gehen. Da kann man sich doch auch um den Hilarius-Gilges-Platz kümmern“, meint Franz-Josef Goebel. „Immerhin war er das erste Opfer der Nazis in dieser Stadt.