Düsseldorf. Düsseldorfer Verwaltung erteilt mehr Baugenehmigungen und sorgt für mehr sozialen Wohnungsbau.
Die Stadt macht Tempo beim Wohnungsbau. Insbesondere entsteht mehr bezahlbarer Wohnraum. Im Rahmen seiner Sommertouren stellte Oberbürgermeister Thomas Geisel aktuelle Bauprojekte vor. „Wichtig ist mir, dass Wohnen bezahlbar bleibt und dass Wohnungen im gesamten Stadtgebiet entstehen, und zwar mindestens 3000 pro Jahr. Für ein nachhaltiges Wachstum beim Wohnungsbau kommt es darauf an, den gesamten Prozess von der Sondierung von Baugrund und Einleitung von Bebauungsplanverfahren, dem Schaffen von Planungsrecht, der Erteilung von Baugenehmigungen und den Fertigstellungen der Wohnungen zu forcieren“, sagte der Oberbürgermeister.
Immer mehr genehmigte Bauanträge
Dabei spielt auch der Bürgerdialog eine entscheidende Rolle. „Wir wollen die Bürger an diesem Prozess beteiligen. Nicht immer sind die gesamtstädtischen Ziele und die Sicht der Bürger vor Ort von Anfang an im Einklang. Düsseldorf setzt dabei auch auf den Bürgersinn und den Konsens, dass bezahlbares Wohnen in hoher städtebaulicher Qualität ein vorrangiges Ziel sind“, so der Oberbürgermeister.
Im Dreijahreszeitraum von 2017 bis 2019 hat die Stadt durchschnittlich 3000 Bauanträge pro Jahr genehmigt. In den drei Jahren davor hatte sie 2820 Baugenehmigungen ausgesprochen, von 2011 bis 2013 wurden nur 1920 Bauanträge erledigt. Auch im Sozialen Wohnungsbau gibt es Fortschritte: Während in der Vergangenheit mehr Wohnungen aus der Zweckbindung herausgefallen sind, als neue gefördert wurden, konnte dieser Trend 2018 erstmals gedreht werden: Im vergangenen Jahr fielen 380 Sozialwohnungen aus der Zweckbindung, es wurden aber 580 neue Wohnungen gefördert. Dieser Trend wird sich auch in diesem Jahr und voraussichtlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Dies ist nicht zuletzt auf das Düsseldorfer Handlungskonzept Wohnen zurückzuführen, was bei allen größeren Neubauvorhaben einen Anteil von 20 bis 30 Prozent geförderter Wohnungsbau und 20 bis 10 Prozent preisgedämpftes Bauen vorsieht.
Stadt formuliert Grundsätze für den Städtebau
Düsseldorfs Wachstumspotenzial ist ungebrochen. Bezahlbares Wohnen genießt einen hohen Stellenwert. Von Politik und Verwaltung wird verlangt, das Wachstum sozialverträglich zu gestalten und Preistreiberei und Spekulation nach Möglichkeit in Schach zu halten. Um diese Herausforderung zu meistern, hat die Stadt Grundsätze für den Städtebau formuliert. So soll die dichtere Besiedelung der Innenstadt Vorzug vor neuen Siedlungen im Außenbereich erhalten. Auch das Freihalten von Frischluftschneisen und und der Landschaftsschutz, sowie die Berücksichtigung der künftigen Verkehrsströme innerorts und außerorts, sollen einen hohen Stellenwert haben. Außerdem sollen neue Grünflächen, Bäumen und Familienbereiche entstehen.
Die Stadt stellt weiterhin Flächen für bezahlbaren Wohnungsbau bereit, durch Übertragung von Grundstücken an die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD), um diese als Bauherr weiter zu stärken, sowie für das „Bündnis für genossenschaftliches Wohnen“, das heißt, es gibt eine verstärkte Zusammenarbeit mit Genossenschaften, mit Baugruppen und in besonderen Partnerschaftsmodellen. Außerdem werden neue Perspektiven für die Grundstücke der bisherigen Flüchtlingsunterkünfte entwickelt. Und nicht zuletzt haben beim Verkauf städtischer Grundstücke die besten Konzepte einen höheren Stellenwert als die höchsten Preise. Beispiele dafür sind aktuell die Bauprojekte an der Lacombletstraße, die Klimaschutzsiedlung am Wald, die Neubauvorhaben am Quellenbusch und an der Hospitalstraße sowie das Ludgeri-Projekt des Mehrgenerationenwohnens.
In der Innenstadt soll mehr verdichtet und aufgestockt werden
Ein gutes Beispiel für Nachverdichtung im Bestand ist das Bauvorhaben Merkurstraße 43-61 der Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft eG. Dort werden die drei- bis viergeschossigen Gebäude um ein zusätzliches Geschoss in Holzrahmenbauweise aufgestockt. Das ist leichter als herkömmliches Bauen mit Stein und deshalb im Hinblick auf die Statik einfacher umsetzbar. Dazu wurden die vorhandenen Walmdächer abgerissen. Zusätzlich wurden zwischen den bestehenden Gebäuden zwei neue Wohnhäuser errichtet. Insgesamt entstehen dort 22 neue Wohneinheiten. Außerdem werden die Häuser umfassend modernisiert. Dank geänderter gesetzlicher Bestimmungen ist es einfacher geworden, Dachgeschosse auszubauen und Häuser etwa mit einem Staffelgeschoss aufzustocken. So wurden beispielsweise die Stellplatzvorschriften und die Abstandsflächenvorschriften gelockert, was solche Nachverdichtungen erleichtert.