Düsseldorf. Auch die akute Lebensgefahr eines Unfallopfers (16) hat eine Autofahrerin nicht davon abgehalten, sich lautstark über den Stau zu beschweren.
Was muss das für ein extrem wichtiger Termin gewesen sein, der eine 50 Jahre alte Autofahrerin am Mittwoch (31. Juli) zu ihrem äußerst aggressiven und uneinsichtigen Verhalten trieb?
Die Polizei Düsseldorf berichtet nun von „unnötigen Szenen“ an einer Unfallstelle, beschreibt besagte Autofahrerin als „uneinsichtig und aggressiv“. Anlass war ein langer Stau auf der Brüsseler Straße. In Höhe der Auffahrt „Vodafone Campus“ war ein 16 Jahre alter Motorradfahrer aus Korschenbroich unter den Auflieger eines Lkw geraten. Während der Rettungsmaßnahmen staute sich der Verkehr erheblich.
In die Rettungsgasse getreten
Das setzte eine 50-Jährige, die im Stau unmittelbar hinter der Unfallstelle ausharren musste, offenbar erheblich unter Druck. Die Polizei beschreibt die Szene wie folgt: „Die 50-Jährige stieg immer wieder aus ihrem Fahrzeug und zeigte wenig Verständnis über die Sperrmaßnahmen vor Ort. Sie störte immer wieder durch penetrantes Nachfragen, wann sie endlich weiter fahren könne, da sie einen Termin habe. Die Frau trat dabei immer wieder in die Rettungsgasse, die für nachfolgende Rettungsfahrzeuge gesperrt war.“
Auch der mehrfachen Aufforderung, im Wagen zu bleiben, kam sie nicht oder nur kurz nach. Sie schrie die Beamten nach Angaben der Polizei gar laut an, dass sie nicht mehr warten könne. Der Hinweis, dass Angehörige des 16-Jährigen anwesend seien und die Einsatzkräfte gerade um ein Menschenleben kämpften, beeindruckte sie anscheinend nicht. Und weiter: „Statt Einsicht zu zeigen, bemängelte die 50-Jährige nun erneut lautstark, dass es zu lange dauern würde, die eine Person zu bergen. Es handele sich ,doch nur um einen einzigen Motorradfahrer’.“
Autofahrerin wehrte sich gegen Durchsuchung ihrer Handtasche
Die Frau ließ sich nicht beruhigen, daher wollte die Polizei ihre Personalien aufnehmen. Dies verweigerte die 50-Jährige jedoch. Die Folge: Die Polizisten wollten ihre Handtasche durchsuchen, um die Personalien festzustellen. Die Düsseldorferin hielt ihre Tasche fest. Die Polizei berichtet weiter: „Die Frau verhielt sich bis zur Weiterfahrt weiterhin äußerst uneinsichtig und renitent.“ Damit handelte sie sich eine Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ein.
Ein Rettungswagen brachte den 16-Jährigen, nachdem er befreit worden war, zur intensivmedizinischen Behandlung in ein Krankenhaus. Es hatte akute Lebensgefahr bestanden. (red)