Düsseldorf. Gegen den Düsseldorfer Arzt, gegen den nach einer Po-Vergrößerung wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird, gibt es weitere Vorwürfe.

Inzwischen seien vier Strafanzeigen eingegangen, die dem Arzt fahrlässige Körperverletzung vorwerfen, sagte Staatsanwalt Uwe Kessel am Freitag auf Anfrage. „Da müssen wir erstmal gucken, was da dran ist.“ Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst von mehreren Strafanzeigen berichtet.

Der Tod einer 42-Jährigen nach einer Operation in Düsseldorf hatte die Ermittlungen gegen den Arzt ausgelöst. Ein Sachverständiger sollte nun klären, ob dies auf einen Behandlungsfehler zurückzuführen sei. Die Frau hatte eine Po-Vergrößerung mit Eigenfett vornehmen lassen.

Der Mediziner sagte zum dem Fall, der sich Anfang Juli ereignet hatte, auf dpa-Anfrage: „Verblutet ist sie definitiv nicht. Ihr Kreislauf war stabil nach der OP.“ Außerdem gebe es im operierten Bereich keine großen Blutgefäße. Er vermute eher einen plötzlichen Herztod als Todesursache, etwa durch eine angeborene Herzschwäche.

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Es ist nicht der erste Todesfall, mit dem der Operateur in Verbindung gebracht wird. Bereits im vergangenen Jahr war eine 20-jährige Studentin nach einem Eingriff bei ihm gestorben. In diesem älteren Fall ist die Todesursache aber noch unklar und die Klärung dauert an.

Der 47-jährige Mediziner steht Anfang August wegen Titelmissbrauchs vor dem Amtsgericht. Er soll sich als „Dr. med.“ ausgegeben haben, obwohl er diesen Titel nicht besitzt. Die Staatsanwaltschaft hatte deswegen einen Strafbefehl in Höhe von 13.500 Euro gegen ihn erlassen. Dagegen hat er Widerspruch eingelegt, so dass der Fall nun vor Gericht verhandelt werden muss.

Der Arzt bietet Po-Vergrößerungen mittels Eigenfett-Implantation an. Eine Methode, die von vielen plastischen Chirurgen wegen ihres Risikos kritisch gesehen wird. (dpa)