Düsseldorf. Die Löricker Bürger sind entsetzt und sind sich sicher: „Das kann nur Brandstiftung gewesen sein.“

Fassungslos schaut Paul Adams auf die traurige Szenerie vor der Kirche an der Löricker Straße. Keine zwei Wochen nachdem zwei künstlerisch gestaltete Strohpuppen, die auf das bevorstehende Jubiläumsschützenfest zum 150-jährigen Bestehen der Bruderschaft ab dem 2. August am Ehrenmal hinweisen sollten, abgebrannt sind, ist in der Nacht zu Sonntag auch das zweite Paar aus Stroh ein Opfer der Flammen geworden. „Das kann nur Brandstiftung gewesen sein, uns fehlen die Worte“, sagt Adams. 100 Stunden habe man allein an den Entwürfen der nach dem Vorbild der Hammer Schützen mit großem Aufwand angefertigten Strohpuppen gesessen. „In Hamm machen die Schützen das schon seit sechs Jahren, da ist nie etwas passiert. Und bei uns in Lörick geht innerhalb von 14 Tagen gleich zweimal alles in Flammen auf“, so der Ehrenoberst.

Feuerwehr löschte den Brand schnell

Gegen 0.30 Uhr Sonntagnacht ging die Meldung bei der Feuerwehr ein, die mit 20 Einsatzkräften kurz danach vor Ort war. „Wir haben den Brand dann relativ schnell unter Kontrolle gebracht, nach einer Stunde war alles vorbei“, sagt ein Sprecher. Zwar konnte das Feuer noch auf einen Baum übergreifen, Schlimmeres habe jedoch verhindert werden können – die Kirche wurde verschont. Und: Nebenan ist direkt eine Tankstelle. „Nicht auszudenken, was da hätte passieren können“, sagt Adams.

Am gestrigen Montag haben die Schützen über Facebook kurzfristig zu einer Aufräumaktion aufgerufen, knapp ein Dutzend Personen kamen spontan und packten mit an. „Das ist schon toll und zeigt, wie groß die Solidarität bei uns im Dorf ist“, so der Ehrenoberst.

„Wollen nur ein schönes Fest feiern“

Unterkriegen lassen wollen sich die Schützen nicht, am Ehrenmal stehen als Ersatz bereits zwei Bildtafeln von den Strohpuppen aus Metall, das ist nun auch für die Wiese vor der Kirche geplant. „Wir wollen doch nur ein schönes Fest feiern“, sagt Adams. Natürlich werde er Strafanzeige wegen Brandstiftung stellen, „allein schon aus Versicherungsgründen“. Dass der- oder diejenigen, die das zu verantworten haben, gefasst werden, glaubt er jedoch nicht.