Düsseldorf. . Düsseldorf liegt NRW-weit bei der Studie „Vitale Innenstädte“ 2018 vor Köln und Essen. Dezernentin Cornelia Zuschke sieht noch viel Potenzial.
Die Düsseldorfer Innenstadt erhält von ihren Besuchern gute Bewertungen und eine Gesamtnote von 2,1. Das ist das Ergebnis der Passantenbefragung „Vitale Innenstädte“ 2018 des Instituts für Handelsforschung (IHF). An der bundesweiten Befragung nahmen 116 Städte und zirka 60.000 befragte Besucher teil, davon 600 in Düsseldorf. Gefragt wurde an einem Donnerstag und an einem Samstag im September 2018. In NRW-Vergleich liegt Düsseldorf in seiner Ortgrößenklasse (ab 500.000 Einwohner) vor Köln und Essen, im Bundesvergleich machte Leipzig das Rennen, so Rainer Gallus, Geschäftsführer Handelsverband NRW-Rheinland.
Ergebnis der Befragung macht zufrieden
Mit dem Ergebnis der Befragung sei man sehr zufrieden, so Gallus. Bei der letzten Befragung 2016 hatte man mit der Gesamtnote 2,5 trotz der vielen innerstädtischen Baustellen ebenfalls schon gut abgeschnitten, das verstärkte Engagement im City-Bereich zahle sich aber aus. „Das Ergebnis ist für uns auch eine Bestätigung, dass wir auf einem guten Weg sind, die Stadt lebendig zu halten“, so Gallus.
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Im Vergleich zu 2016 haben sich jedoch fast alle Werte verändert. So ist der typisierte Besucher der Innenstadt eher weiblich, 38 Jahre jung (2016: 43 Jahre), kommt mit dem ÖPNV, und es kommen genauso viele Düsseldorfer wie Besucher von außerhalb. Zudem besucht der typische Besucher die Stadt mindestens einmal wöchentlich, geht in mehrere Geschäfte und bleibt meist mehr als zwei Stunden in der City. Besucher von außerhalb suchen mehr Geschäfte und bleiben erwartungsgemäß länger.
Besucher verbinden Stadt mit hohem Unterhaltungswert
Denn die Umfrage hat auch gezeigt, dass 54,4 Prozent der Besucher zum Bummeln kommen; 28,6 Prozent wegen der Gastronomie. Nicht nur in den beiden Kategorien liegt Düsseldorf über den Ortsgrößendurchschnitt.
Auch in Sachen Freizeit- und Kulturangebot und beim „Verweilen“ bzw. Sightseeing liegt die Landeshauptstadt vorn. Zu 78,2 Prozent verbinden die Besucher mit Düsseldorf einen hohen Erlebnis- und Unterhaltungswert. Es sei daher wichtig, immer wieder aufs Neue attraktive Angebote zu schaffen, so Gallus. Junge Besucher wünschen sich dafür mehr Informationen über die sozialen Medien.
Thomas Görner (City-Ring Schadowstraße) indes fiebert bereits dem Umbau 2020 der Schadowstraße entgegen. „Dann können wir wieder Fuß fassen, bei den Top 3-Einkaufsstraßen.“ Denn Gebäude- und Straßenoptik sei ebenfalls ein wichtiger Punkt. Planungsdezernentin Cornelia Zuschke betont, dort durchaus Einfluss zu nehmen und sich in Bauvorhaben einzumischen. „Es soll nicht nur immer Zweckarchitektur sein, es darf auch schön sein“, so Zuschke. Wichtig sei ihr, dass „wir Vorhaben nicht verhindern, sondern verbessern“ wollen.
Wehrhahnlinie brachte Schwung
Denn trotz der guten Schulnoten mahnt Zuschke, sich nicht auf dem guten Ergebnis auszuruhen. Es lasse sich aber feststellen, dass es seit der Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie deutlich bessere Noten gebe. Andere Punkte, wie etwa die Eröffnung des Edeka-Marktes Zurheide, wurden bei der Befragung noch nicht berücksichtigt.
Doch auch das Erlebnis in der Altstadt steht im Vordergrund. „Kultur und Aufenthaltsqualität müssen gut verknüpft werden und mit dem Handel eine Symbiose eingehen“, so Zuschke. Denn es soll nicht nur immer weiter gebaut werden. „Wir wollen den öffentlichen Raum zurückerobern und ein öffentliches Wohnzimmer schaffen.“ Auch im Bereich Mobilität ließe sich noch einiges machen. Nach wie vor kämpfe sie für mehr Fahrradabstellanlagen, so Zuschke. Gleichzeitig dürfe man die anderen Verkehre nicht aus den Augen verlieren.
Ebenfalls sei Sauberkeit und Sicherheit weiter großes Thema. Das werde zwar nicht unbedingt vordergründig wahrgenommen, aber Besucher bemerken, wie sauber eine Stadt ist, so Hans Meijers von der Interessengemeinschaft Königsallee.
Generell gebe es jedoch noch eine Vielzahl von Ideen für die Altstadt, betont Zuschke. So könne man etwa über Aufbewahrungs- und Kühlboxen für Einkäufe nachdenken, um sie zwischenzulagern.