Düsseldorf. . Nach dem Unfall an einer Wasserstofftankstelle in Norwegen schließen einige deutsche Anbieter – Düsseldorf setzt weiter auf Wasserstoff.

Wasserstoffautos sind derzeit eine der beliebtesten Alternativen neben dem E-Auto für emissionsfreien Individualverkehr. Ein Unfall in Norwegen könnte dem Auto, welches statt Abgase nur Wasser aus seinem Auspuff absondert, nun aber einen Dämpfer geben: So war am Pfingstmontag eine Wasserstofftankstelle in Norwegen explodiert – die Tankstelle brannte mehrere Stunden lang, zwei Menschen wurden verletzt.

Autohersteller schränken Verkauf ein

Die Wasserstofftankstellen in Norwegen waren daraufhin abgeschaltet worden, die Autohersteller Hyundai und Toyota setzten zudem den Verkauf ihrer Wasserstoffautos in Norwegen aus. Auch in Deutschland machten vier von 70 der neuen Tankstellen vorübergehend dicht, bis es weitere Erkenntnisse aus Norwegen gibt. In Düsseldorf scheint man von dem Konzept aber weiter überzeugt, kommenden Dienstag soll eine Wasserstofftankstelle an der Oerschbachstraße in Holthausen eröffnet werden.

Eine weitere Tankstelle, die Fahrzeuge mit Wasserstoff betankt, wird zudem am Höherweg (Höhe Stadtwerke) betrieben. Beide Tankstellen werden von dem Unternehmen Air Liquide betrieben. „Wir sind nach wie vor von unserer Technik überzeugt“, sagt Air Liquide-Sprecher Andreas Voß. Derzeit sei unklar, wie es zu dem Unfall in Norwegen kommen konnte, die Ursache müsse abgewartet werden. „Es war aber vollkommen richtig, dass der Betreiber aus Sicherheitsgründen erstmal seine Tankstellen in Norwegen vom Netz nimmt“, so Voß weiter.

Technische Unterschiede zwischen den Tankstellen-Anbietern

Betreiber der norwegischen Unfall-Tankstelle ist Nel Hydrogen. Handlungsbedarf für die Düsseldorfer Tankstellen von Air Liquide sieht Voß derzeit nicht: „Die Tankstellen von Nel Hydrogen funktionieren im Allgemeinen ganz anders als unsere. Zudem verfügen unsere Systeme über ein technisches System mit verschiedenen Sicherheitsstufen und sind alle vom Tüv zugelassen“, so Voß abschließend.

Auch Philipp Tacer (SPD), der die neue Wasserstofftankstelle in Holthausen mit NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart einweihen wird, bleibt trotz des Unfalls in Norwegen von der neuen Technik überzeugt: „Die Tankstellen, die bisher zugemacht haben tun dies temporär, bis eine Ursache für den Unfall in Norwegen gefunden wurde. Wir sollten abwarten, was bei den Untersuchungen herauskommt.“ Trotz der Ereignisse stehe weiter fest, dass Wasserstoff als Treibstoff massive Vorteile biete: „Wasserstoffautos sind emissionsfrei und haben gegenüber E-Autos den Vorteil, dass sie keine schwere Batterie brauchen und mehr Reichweite haben. Zudem lässt sich Wasserstoff leichter speichern. Es ist eine Technologie auf die wir setzen wollen.“

Rheinbahn setzt vorerst auf E-Busse

Bei der Rheinbahn seien Wasserstoffbusse zwar ein Thema – aber bis zur möglichen Umsetzung sei es noch lange hin: „Erst kommen, wahrscheinlich noch in diesem Jahr, die E-Busse“, sagt Rheinbahnsprecher Georg Schuhmacher.