Düsseldorf. . Das Unternehmen JLL analysiert den Düsseldorfer Wohnungsmarkt: Mieten steigen im Schnitt fast vier Prozent jährlich.

Die Düsseldorfer müssen auch in den kommenden Jahren mit steigenden Wohnungsmieten rechnen, heißt es vom Immobilienberatungsunternehmen JLL. Hauptpreistreiber ist, dass die Nachfrage das Angebot derzeit deutlich übersteigt. Düsseldorfs Attraktivität wächst konstant, doch zugleich bleibe die Stadt mit 1180 neuen Wohneinheiten im Gesamtjahr 2017 deutlich unter ihrem selbstgesteckten Ziel von 3000 Wohnungen zurück, heißt es von JLL. Dadurch sinke der Leerstand zusätzlich. Eine Analyse des Unternehmens setzt diese Entwicklung in Zusammenhang mit der Entwicklung des Spitzenmietpreises. Das Ergebnis: Mit schwindendem Leerstand steigt die Spitzenmiete nicht nur stärker, sondern auch in immer kürzerer Zeit.

Mietpreise sind in Oberkassel am Höchsten, in Garath am Niedrigsten

Das Beratungsunternehmen nimmt die Entwicklung der Mietpreise unter die Lupe: Lagen die Mieten im Juni 2013 durchschnittlich bei 9,30 Euro pro Quadratmeter, so sind sie zum Ende des abgelaufenen Jahres auf nunmehr 11,30 Euro pro Quadratmeter gestiegen, was einem Plus von rund 3,97 Prozent pro Jahr entspricht. Erheblich stärker noch sind die Kaufpreise gewachsen: von 2580 Euro pro Quadratmeter auf heute 3740 Euro pro Quadratmeter im Mittel, ein Zuwachs von 7,71 Prozent pro Jahr. Dabei liegen die Spitzenmieten in einigen Bezirken wie Oberkassel teilweise sogar bei 20 Euro pro Quadratmeter. Mieten für rund 8 Euro pro Quadratmeter gäbe es nur noch in den Bezirken Garath und Hellerhof.

„Wir sprechen von einem Hockeyschläger-Effekt, weil sich die Mietpreiskurve bei sinkendem Leerstand immer stärker nach oben biegt. Das heißt konkret, dass eine Abnahme des Leerstands bei unter 0,5 Prozent deutlich drastischer auf das Mietpreiswachstum auswirkt als noch bei 2,0 Prozent, wo das Mietplus noch eher verhalten ist. Man kann diesen Effekt bereits sehr deutlich in Münchensehen und Düsseldorf wird denselben Weg gehen, wenn nicht mit mehr Fertigstellungen gegengesteuert wird“, sagt Marcel Abel, Chef bei JLL-Düsseldorf.

Preisgedämpftes Wohnen

Damit Düsseldorf bezahlbar bleibe, sei es wichtig, den „Aktionsplan Wohnen“ stetig weiter zu entwickeln. „Zusätzlich müssen Bebauungsplan-Verfahren deutlich schneller bearbeitet und abgeschlossen sein“, so Tobias Köhler von JLL. Entscheidend sei dabei auch das Verhältnis von „preisgedämpften“ und „gefördertem“ Wohnen. So gelte es, möglichst alle Bevölkerungsschichten zu berücksichtigen. „Setzt man zu sehr auf geförderten Wohnungsbau, besteht die Gefahr, dass Arbeitnehmer zu kurz kommen, die zu vielverdienen, um einen Wohnberechtigungsschein zu haben, und zugleich zu wenig, um sich eine Wohnung in der Stadt zu leisten“, wägt Köhler ab.

Aktuell liegt die städtische Vorgabe bei 20 bis 30 Prozent öffentlich gefördertem und mindestens zehn bis 20 Prozent preisgedämpften Wohnungsbau. Die SPD hatte den Plan vorgelegt, die Vorgaben zu erhöhen.