Düsseldorf. Kunden buchen Reisen immer öfter über das Internet. Beim Düsseldorfer Veranstalter Alltours liegen die Internet-Buchungen schon bei 38 Prozent.

Das Internet verändert die Welt. Das merkt der Einzelhandel, die Medienbranche und sehr stark auch das Geschäft mit Reisen. Hier entwickelt sich der Wandel dramatisch, wie Willi Verhuven sagte. Der Vorsitzende der Geschäftsführung des Düsseldorfer Reiseveranstalters Alltours kündigte für seine 200 firmeneigenen „Alltours Reisecenter“ für dieses Jahr einen Verlust an.

„Das ein oder andere Reisebüro übersteht die Saison nicht“

Dies liege unter anderem an einem geänderten Buchungsverhalten. „38 Prozent unserer Buchungen laufen bereits über das Internet, 62 Prozent über Reisebüros“, sagte Willi Verhuven. Er geht davon aus, dass „das ein oder andere Reisebüro in Deutschland die Sommersaison nicht überstehen wird“. Dies liege aber nicht nur am Internet sondern auch an den Engpässen auf dem Flugmarkt: Aufgrund fehlender Flugkapazitäten nach der Germania-Pleite Anfang des Jahres gibt es im Sommer ein geringeres buchbares Urlaubsangebot. Verhuven: „Von Germania fehlen im Sommer allein nach Mallorca 500.000 Flugplätze.“ Die können andere Airlines nicht auffangen. Alltours konnte daher bereits vergangenen Winter die Nachfrage seiner Kunden nach Urlaubsreisen nicht bedienen.

Internet-Auftritt optimiert für Smartphones

Auf das veränderte Buchungsverhalten über das Internet stellt sich das Düsseldorfer Unternehmen ein. „Wir legen unseren Fokus dabei aber nicht auf PCs sondern auf mobile Endgeräte“, sagte Michael Kern, Geschäftsführer bei Alltours und unter anderem zuständig für den IT-Bereich dort. Das heißt: Der Alltours-Auftritt im Netz wird optimiert für mobile Endgeräte, also Smartphones. „Denn fast 60 Prozent unserer Traffics laufen darüber und nicht über PCs oder Laptops“, so Kern. Und Willi Verhuven fügt hinzu: „Man bucht heute mit dem Handy seinen Urlaub. Diese Entwicklung kann man nicht aufhalten.“ Dieser Trend verfestige sich von Jahr zu Jahr. In absehbarer Zeit werde des Buchungsverhältnis bei 50 zu 50 liegen.

Trotz des Trends zu Internet-Buchungen glaubt der Alltours-Chef aber weiter an den stationären Reiseverkauf: „Es wird immer ein Klientel geben, die die Beratung und das persönliche Gespräch in einem Reisebüro sucht.“