Düsseldorf. . Laut einer Mitteilung des DGB wurden Teilnehmer bei der Kundgebung am 1. Mai in Düsseldorf aus einem Wohnhaus am Zugweg wiederholt provoziert.
Bei der 1. Mai-Kundgebung wurde beim Zug durch die Stadt den Teilnehmern der verbotene „Hitlergruß“ gezeigt. Kurz bevor der Demonstrationszug das Familienfest am Johannes-Rau-Platz erreichte, wurden die Teilnehmer im hinteren Viertel des Zuges an der Haroldstraße aus einem Wohnhaus heraus wiederholt der verbotenen „Hitlergruß“ gezeigt. Teilnehmer, die dies bemerkten, reagierten friedlich auf die Provokation und antworteten mit der antifaschistischen Parole „Alle zusammen gegen den Faschismus“. Die rechten Spinner wurde gefilmt, auf eine Anzeige wurde jedoch verzichtet, heißt es vom DGB.
3000 Gewerkschafter demonstrierten für ein faires und soziales Europa
Die Düsseldorfer DGB-Vorsitzende Sigrid Wolf zeigte sich dennoch bestürzt über den Vorfall: „Am 1. Mai erinnern wir auch daran, dass Gewerkschaften zu den ersten Opfern der Nationalsozialisten gehörten. Erst am Donnerstag haben wir dem Überfall auf das ADGB-Haus auf der Flinger Straße am 2. Mai 1933 gedacht. Der Hitlergruß ist nicht Ausdruck einer anderen politischen Meinung, sondern strafbare Grußform einer verfassungswidrigen Organisation.“
Am 1. Mai demonstrierten in Düsseldorf mehr als 3000 Gewerkschafter für ein faires und soziales Europa durch die Stadt und feierten anschließend am Johannes- Rau-Platz ihr traditionelles Familienfest. „Jetzt aber richtig!“ war die diesjährige Losung des 1.Mai! „Wenn es die europäische Union nicht gäbe, müsste man sie erfinden“, so Sigrid Wolf, DGB-Regionsgeschäftsführerin Düsseldorf/Bergisch-Land und Vorsitzende des DGB Düsseldorf. Sie wandte sich wie alle Redner auf der Kundgebung entschieden gegen den Versuch der Rechtspopulisten, der EU einen nationalistischen Anstrich zu geben.
Bildungsgewerkschaft spricht von Provokation
Sylvia Burkert, Vorsitzende der GEW Düsseldorf: „Die Mitglieder der Bildungsgewerkschaft GEW engagieren sich täglich in Schulen, Bildungseinrichtungen und in der Zivilgesellschaft gegen extreme Rechte und für ein demokratisches Miteinander. Am 1. Mai haben wir an unserem Stand gegen die AfD als ,gleichberechtigte Diskussionspartner’ in politischen Diskussionen an Schulen Stellung bezogen. Eine derartige Provokation werden wir nicht hinnehmen. Der Vorfall muss von Polizei und Justiz konsequent untersucht und geahndet werden.“
Nur hohle Phrasen beim DGB – ein Kommentar von Götz Middeldorf
Eine Anzeige zu dem ungeheuerlicher Vorfall am 1. Mai mitten in Düsseldorf soll es nicht geben, wie ein DGB-Sprecher auf NRZ-Nachfrage sagt. Das sei nicht beabsichtigt.
Und dies, obwohl man die Täter auf dem Silbertablett servieren könnte: Die Adresse des Hauses, aus dem der Hitlergruß kam, ist bekannt, über die Täter und ihre rechten Provokationen gibt es sogar einen Handy-Film.
Und was macht der DGB? Er zieht vor dem rechten Pöbel den Schwanz ein. Damit ist die Aussage der GEW, man werde eine derartige Provokation nicht hinnehmen, unglaubwürdig und einfach nur lächerlich. Hohle Phrasen, ohne Konsequenzen – von DGB und GEW hatte ich mehr erwartet!