Düsseldorf-Heerdt. . Die im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt ansässige Deutschland-Zentrale von Vodafone Vodafone bietet den Mitarbeitern eine moderne Unternehmenskultur.

Wer glaubt, dass nach dem Wegfall der Schwerindustrie, der Düsseldorfer Stadtteil Heerdt zu einem unattraktiven Standort für multinationale Konzerne geworden ist, der irrt. Der Beweis hierfür ragt am Ferdinand-Braun-Platz 75 Meter in die Höhe: Der Vodafone Campus. Auf einer Brutto-Grundfläche von 85.809 Quadratmetern gehen täglich knapp 5000 Angestellte ihrer Arbeit nach.

Viele Mitarbeiter ohne eigenes Büro

Interessant ist, dass viele der Mitarbeiter keine festen Büros haben: „Vodafone hat mit dem Umzug vom Düsseldorfer Seestern an den Campus in Heerdt im Dezember 2012 einen Wandel der Arbeitswelt erlebt. Seitdem arbeiten alle Mitarbeiter inklusive Geschäftsführung im ‚open space‘ – also im Großraum“, erklärt Sprecherin Ute Brambrink.

Home-Office wird ebenfalls angeboten

Im Klartext bedeutet das: die Arbeitnehmer suchen sich innerhalb ihrer Abteilung einen Arbeitsplatz und loggen sich mit ihrem Notebook/Kopfhörer ein und können dann von dort aus arbeiten und telefonieren. Zudem ist es den Angestellten selbst überlassen, ob sie nicht 50 Prozent ihrer Arbeitszeit im ‚Home Office‘ zu Hause erledigen wollen. „Diese Veränderung bedeutet zugleich, dass Führungskräfte ihre Mitarbeiter nicht mehr kontinuierlich ‚um sich herum‘ haben, also dass sie nicht immer präsent sind“, so Brambrink. Hier fand also ein Wandel der Unternehmenskultur statt: Nicht mehr die Präsenz, sondern das Ergebnis steht im Vordergrund. „Dieser Wandel war auch ausdrücklich von den Angestellten gewünscht. Somit ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentlich einfacher“, sagt Brambrink. Dies ist wohl auch einer der Gründe warum der Vodafone Campus in nächster Zeit nicht weiter ausgebaut wird, obwohl dazu die Möglichkeit bestünde.

Kita, Medical Center und Fitnessbereich sind auf dem Gelände

Auf den ersten Blick scheint dies auch gar nicht nötig: Auf dem Gelände befindet sich bereits ein betriebseigener Kindergarten, ein Medical Center, ein Fitnessbereich sowie ein Restaurant. Bei all den Annehmlichkeiten darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass hier sehr wohl gearbeitet wird. Das eigentlich britische Mobilfunkunternehmen erwirtschaftete weltweit voriges Jahr einen Umsatz von 46,5 Milliarden Euro. In der Vorstellung der Zahlen fürs dritte Quartal 2018/19 wurde zudem bekanntgegeben, dass Vodafone in den vergangenen vier Monaten mehr Gigabit-Anschlüsse in Deutschland gebaut hat als alle Glasfaserfirmen in den letzten zehn Jahren zusammen.

Und jetzt geht es bei Vodafone um 5G

Ein weiteres wichtiges Thema bei Vodafone ist die fünfte Mobilfunkgeneration, kurz 5G. 5G ist um einiges schneller als das derzeitige 4G System. Für reguläre Smartphone-Nutzer ist dieser Geschwindigkeitszuwachs aber eher unbedeutend. „Die fünfte Mobilfunkgeneration ist besonders für die Industrie und Wirtschaft interessant“, erklärt der Vodafone-Sprecher Tobias Krzossa. „Beispielsweise für die Automobilbranche – hier ist besonders wichtig, dass Daten in Echtzeit ausgetauscht werden. Wenn zum Beispiel ein Unfall passiert, könnte ein Signal an heranfahrende Autos gesendet werden, um diese zum Abbremsen zu bringen.“ Ein anderes Beispiel ist in der Baubranche zu finden. „In Deutschland herrscht ein Mangel an Kranführern. Mit dem schnellen Austausch von 5G könnte ein einzelner Arbeiter einen Kran bedienen der möglicherweise in einer anderen Stadt steht. Vodafone hat hier bereits erfolgreiche Tests durchgeführt“, so Krzossa.

Noch läuft die Auktion für die 5G-Frequenzen

Derzeit läuft eine Auktion um die 5G-Mobilfunkfrequenzen. Die vier teilnehmenden Telekommunikationsfirmen Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica O2 sowie 1&1 Drillisch haben zusammengenommen mit ihren Angeboten bereits die Milliardenmarke geknackt. „Über die Auktion kann ich derzeit noch keine Auskunft geben. Theoretisch könnte sie morgen schon vorbei sein, oder sich noch vier Wochen hinziehen“ so Krzossa.