Düsseldorf. . Viele Fahrgäste tun sich während der Umbauarbeiten an der Station bei der Orientierung schwer. Die Infos sind für sie nicht schlüssig.

Mehr als 10.000 Menschen steigen jetzt schon täglich an der S-Bahnstation in Düsseldorf-Bilk ein und aus. Um vor allem auch den linken Niederrhein noch besser an Düsseldorf anzubinden, wird derzeit die Station zum Regionalhalt umgebaut. Wenn die RE-Linien 4, 6, 10, 13 und die Regionalbahn 30 irgendwann in Bilk halten, geht die Bahn davon aus, dass sich das Fahrgastaufkommen verdoppelt, die Station zu einem wichtigen Drehkreuz für die Landeshauptstadt wird.

Auf der Böschung am S-Bahnhof Bilk wurde bereits gearbeitet. Passagiere verirrten sich aufgrund verschobener Absperrung auf den Bahnsteig.
Auf der Böschung am S-Bahnhof Bilk wurde bereits gearbeitet. Passagiere verirrten sich aufgrund verschobener Absperrung auf den Bahnsteig. © Johanna Heinen

Bis es aber soweit ist, gibt es immer wieder Einschränkungen für die Passagiere. So wie im Augenblick. Seit Beginn der Osterferien halten keine Züge mehr an der Station, bis zum 8. Mai wird es erstmal noch Probleme geben. Zwar stellt die Deutsche Bahn einen Schienenersatzverkehr bereit, doch viele Fahrgäste tun sich bei der Orientierung schwer.

Veronique Schmitz hat die Schienenersatzverkehr-Haltestelle ohne Probleme gefunden, schließlich würde sie täglich pendeln, sagt sie. Dabei sei Bilk nur eine ihrer vielen Etappen. „Mich stört es, dass keine konkreten Angaben zum Umbau gemacht werden. Auch wo die Ersatzhaltestelle überhaupt liegt, ist nicht zu erkennen. Sie ist nämlich um die 350 Meter vom S-Bahnhof entfernt“, sagt Schmitz, die am Bahnhof zwar ein Aushang entdeckt hat, „die Informationen sind aber nicht schlüssig“. Sie hatte von den Arbeiten das erste Mal im Zug gehört, auf dem Weg zu Arbeit.

Während der Umbauarbeiten machen einige Homeoffice

In Doreens Firma, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte, wurden im Vorfeld Infoflyer verteilt. Sie sagt, dass eine ihrer Kolleginnen während der Zeit der Umbauten Homeoffice machen würde, dann müsse sie nicht noch länger als sonst unterwegs sein.

Die Ersatzhaltestelle liegt etwa 350 Meter vom Bahnhof entfernt.
Die Ersatzhaltestelle liegt etwa 350 Meter vom Bahnhof entfernt. © Johanna Heinen

Eine Haltestelle weiter sitzt eine junge Frau mit einem Koffer. „ Ich hoffe, dass ich meine Anschlüsse bekomme, häufig hat der Ersatzverkehr Verspätung“, sagt die Frau, die verärgert ist, dass auf dem Weg zur Ersatzhaltestelle die Deutsche Bahn keine Hilfestellung und es außerdem keine weitere Beschilderung gibt. „Es fehlt eine Ansprechperson“, findet auch Thorsten Graeßner (Grüne), der seit Tagen Leute am Bahnhof umherirren sieht.

Es gibt ausreichend Informationen, sagt die Bahn

Die Bahn selbst findet, es gebe ausreichen Informationen an der Station in Bilk, eine große Umgebungskarte etwa, die genau anzeige, wo die Busse fahren. „Dazu haben wir auch Fußstapfen in Richtung Ersatzhaltestelle geklebt“, sagt eine Sprecherin, die fast schon überrascht ist über die Beschwerden, die in unserer Redaktion eingegangen sind, „eigentlich sind die Bilker schon geübt, hatten zuletzt erst im März auf den S-Bahnlinien 8 und 11 Ersatzverkehre“. Sie geht davon aus, dass sich die Passagiere in den nächsten Tagen besser zurechtfinden werden, „wenn man gewohnte Wege verlassen muss, ist es üblich, dass man sich erstmal orientieren muss“.

Bahn verzeichnet mehr Anrufe an der Kunden-Hotline

Zwar habe es bei der Kundenhotline in den letzten Tagen mehr Anrufe gegeben, die meisten Anrufer wollten aber nur Informationen zum Ersatzverkehr und keine Beschwerden loswerden. Sogenannte Reisendenlenker, also Mitarbeiter der Bahn, die den Fahrgästen Auskunft geben können, seien nicht geplant für Bilk, „die gibt es an den Hauptbahnhöfen in Neuss und Düsseldorf“, sagt die Sprechern der Deutschen Bahn.

Umbauarbeiten, damit auch Regionalzüge halten können

Damit auch Regionalzüge in Bilk halten können, dazu wird ein neuer Bahnsteig mit zwei neuen Aufgängen zwischen den Fernbahngleisen mit einer Länge von 215 Metern gebaut. Damit der neue Regionalbahnsteig mit ausreichender Bahnsteigbreite errichtet werden kann, muss die Gleisführung so verlegt werden, dass alle bisherigen betrieblichen Möglichkeiten – wie beispielsweise die Anbindung des Düsseldorfer Hafens an das Schienennetz der Neusser Hafenbahngesellschaft – erhalten bleiben.

Seit dem 13. April werden die ersten drei Weichen verschoben oder neu eingebaut und die komplette Oberleitungsanlage in dem Abschnitt verlegt. Aus diesem Grund können auch keine Züge zwischen Düsseldorf und Neuss fahren. können hier keine Züge fahren. Neben dem Bau des neuen Bahnsteigs müssen neun Weichen umgebaut, 3000 Meter Gleis verlegt, die Oberleitung mit 46 neuen Masten angepasst und die Leit- und Sicherungstechnik modernisiert werden. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt rund 43 Millionen Euro.