Düsseldorf. . Vor Wochen hatte ein Rentner mit einem Messer Büsche im Hofgarten zerschnitten – nun hat er es auf Obdachlose abgesehen und ein Zelt zersäbelt.
Der „Machten-Mann“ treibt im Hofgarten wieder sein Unwesen. Bereits Anfang des Jahres war Spaziergängern ein Rentner aufgefallen, der die Büsche im Park mit einem langen Messer zerschnitten hatte. Jetzt hatte es der Macheten-Opa aber nicht auf Büsche und Sträucher abgesehen, sondern auf Obdachlose. Walter Hermanns, der am Schwanenhaus im Hofgarten arbeitet, beobachtete die Szene am Mittwochmittag.
Täter wird auf rund 70 Jahre geschätzt
„Der Mann ging mit einem langen Messer auf das Zelt zu, welches Obdachlose im Hofgarten schon vor ein paar Tagen aufgestellt hatten“, berichtet Hofgarten-Fotograf Hermanns. Danach habe der Rentner – der auf Anfang bis Mitte 70 Jahre geschätzt wird – angefangen mit dem Messer auf das Zelt einzuhacken. Hermanns beobachtete mit der Kamera das Geschehen und nahm mehrere Bilder auf.
Macheten-Mann wurde schon öfter beobachtet
„Nachdem das Zelt zerschlitzt auf dem Boden lag zog der Mann die Stäbe aus dem Zelt und nahm sie mit. Wahrscheinlich, damit die Obdachlosen das Zelt nicht mehr aufbauen können“, sagt Hermanns, der nicht nur im Hofgarten, sondern auch bei der Ratsfraktion Tierschutz/Freie Wähler aktiv ist. Der Macheten-Mann sei schon öfter im Park beobachtet worden, so Hermanns, teilweise, wie er mit dem Messer auf Büsche einschlug. Eine Anzeige gegen den Machetenschwinger wurde am Donnerstag gestellt.
Hofgarten ist eine „Schande Düsseldorfs“
Hermanns lehnt die Tat ab, kann die Beweggründe aber teils nachvollziehen: „Warum tut ein Mann das? Warum nimmt er sich diese Rechte, während Polizei und Ordnungsdienst wohl nicht einschreiten? Es wird höchste Zeit, einerseits diesem Unhold Einhalt zu gebieten und anderseits die Probleme im Hofgarten zu lösen. Müll, Erbrochenes, zerschlagene Glasflaschen, menschliche Toilettenhinterlassenschaften – nach jedem Wochenende ist der Hofgarten eine Schande Düsseldorfs“. Hermanns habe den Ordnungsdienst (OSD) schon öfter wegen der Zeltlager von Obdachlosen im Hofgarten gerufen, doch sei der OSD nicht tätig geworden.
Stadt: Bei Zerstörungen den Polizei-Notruf wählen
Laut Stadt haben Mitarbeiter von Gartenamt sowie Ordnungs- und Servicedienst im Rahmen ihrer Tätigkeiten ein wachsames Auge auf die Grünanlagen. Bisher wurde der Mann aber weder ertappt noch gefasst. „Sollten Bürger beobachten, wie Menschen städtische Anlagen oder Pflanzungen beschädigen, werden sie gebeten, dies der Polizei unter der Rufnummer 110 zu melden“, so die Stadt.