Düsseldorf. . Laudamotion darf künftig bis Mitternacht und ab 5 Uhr landen. Und TUIfly ist im März mit 29 Prozent der Landungen nach 23 Uhr Verspätungs-Sünder.
Nachtflüge sind am Düsseldorfer Flughafen ein Problem. Doch der Flughafen rühmt sich damit, dass die Landungen nach 23 Uhr in den vergangenen Monaten stark zurück gegangen sind. Und Eurowings als größte Fluggesellschaft am Düsseldorfer Flughafen arbeitet intensiv daran, ihren Ruf als Verspätungs-Spitzenreiter durch die Planung längerer Bodenzeiten, ein neues Einsteige-Konzept und veränderter Handgepäck-Regelung abzubauen.
Laudamotion ist jetzt „Homebase-Carrier“
Doch künftig wird es wieder vermehrt zu späten Landungen kommen: Die österreichische Billig-Airline Laudamotion, eine Tochter der Ryanair, hat den Status „Homebase-Carrier“ erhalten. Sie kann damit bei Verspätungen ihrer sieben in Düsseldorf stationierten Flugzeuge auch bis Mitternacht landen statt wie bisher als Ausnahme bis 23.30 Uhr und ab 5 Uhr, weil sie in Düsseldorf einen Wartungsstützpunkt hat. Acht Fluggesellschaften werden dafür zugelassen, nach der Germania-Pleite wurde dafür wieder ein Platz frei, den nun Laudamotion belegt.
„Jetzt drohen weitere Nachtlandungen“
Sauer über die Entscheidung des NRW-Verkehrsministers ist die Initiative „Bürger gegen Fluglärm“: „Jetzt drohen weitere Nachtlandungen“, befürchtet sie. Auch der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ fordert die Abschaffung des Homebase-Carrier-Status. Der Vorsitzende Werner Kindsmüller: „Dieses Privileg wurde in den vergangenen Jahren schamlos missbraucht. Fluggesellschaften mit diesem-Status sind die Hauptverursacher der verspäteten Landungen. Sie planen bei ihren Umläufen die Stunde vor Mitternacht bereits ein.“ Kindsmüller versteht nicht, dass NRW-Verkehrsminister Wüst „nach dem Chaos-Sommer 2018 nicht die Gelegenheit ergreift und mit diesen Sonderrechten aufzuräumen“. Flughäfen wie Frankfurt/Main oder Hamburg würden solche Ausnahmeregelungen nicht kennen. „23 Uhr heißt dort 23 Uhr und verspätete Landungen sind nur nach Einzelgenehmigung möglich.“
TUIfly stellt im März 29 Prozent der Spätlandungen
Durch eine hohe Verspätungsrate fiel im März TUIfly auf, die ebenfalls den Status „Homebase-Carrier“ hat. Laut Fluglärm-Initiative hatte die Airline im März nur 2 Prozent der Flüge in Düsseldorf, aber 29 Prozent der Landungen nach 23 Uhr. Ein TUIfly-Sprecher begründete dies gegenüber der NRZ mit der Wettersituation vor allem auf den Kanaren, Kapverden und Madeira, wo man teilweise gar nicht oder nur verspätet landen konnten und die Rückflüge verspätet haben: „Wir tun alles, um so pünktlich wie möglich zu fliegen.“