Angler sollten zudem auf Fische aus dem Schlupkottensee verzichten. Grund ist eine PFT-Belastung
Zwischen der Horster Allee und der westlichen Stadtgrenze zu Benrath sowie mehreren Grundstücken nördlich der Düsseldorfer Straße ist das Grundwasser mit PFT belastet. Perfluorierte Tenside (PFT) sind synthetisch hergestellte organische Stoffe, die in der Natur nicht vorkommen. Sie sind giftig, nicht abbaubar und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Deshalb hat der Kreis jetzt eine Verfügung erlassen. Sie verbietet den Anwohnern, mit Grundwasser aus Gartenbrunnen zu gießen.
Auch das Wasser des Schlupkotensees ist belastet. Er liegt etwa 250 Meter südlich der Düsseldorfer Straße und wird von Grundwasser gespeist. Die Angler, die ihn nutzen, sollen keine Fische aus dem See essen und keine neuen einsetzen. Alle Betroffenen wurden auch schriftlich informiert. Das Verbot, Grundwasser zu nutzen, soll verhindern, dass mit PFT verunreinigtes Wasser wieder in den Boden gelangt. Auch Düsseldorf will Anfang Mai ein ähnliches Verbot erlassen.
Die PFT-Belastung des Grundwasser in dem angesprochenen Bereich ist seit August 2015 bekannt. Inzwischen weiß man auch, woher sie stammt. Quelle ist ein Industrie-Unternehmen auf Hildener Stadtgebiet.
Reinigung wird noch Jahre dauern
Das Grundwasser im Hildener Westen ist zudem mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) belastet. Dieses Lösungsmittel wurde in der Industrie früher häufig für die Entfettung von Metallteilen eingesetzt. Die LCKW-Fahne im Grundwasser ist rund 800 Meter breit und reicht etwa drei Kilometer weit bis Benrath. Seit 2010 steht an der Reisholzstraße in Hilden eine Brunnen- und Reinigungsanlage, die geschätzt sechs Milliarden Liter Grundwasser mit Aktivkohlefiltern reinigen soll. Das wird noch Jahre dauern und viele Millionen Euro kosten. Die Anlage holt auch das PFT aus dem Grundwasser, erläutert das Umweltamt des Kreises Mettmann. Auch die Stadt Düsseldorf hat in Benrath eine ähnliche Anlage in Betrieb. Zu PFT wird noch nicht lange geforscht. Aktivkohle gilt bislang als bestes Reinigungsmittel. Mess-Ergebnisse zeigten, dass das in den Mönchengraben eingespeiste, gereinigte Wasser keine Schadstoffe mehr enthalte.
Um ihr Trinkwasser müssen sich die Hildener keine Sorgen machen, versichert der Kreis Mettmann. Das Hildener Trinkwasser stammt aus Brunnen in Hilden-Karnap und aus Baumberg am Rhein. Gefördert werde Grundwasser, das aus dem Bergischen Land in Richtung Rhein strömt. „Das Rohwasser ist so rein, dass es schon trinkbar wäre“, betont Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke Hilden: „Es wird aber zusätzlich noch aufbereitet.“ Das Rohwasser wird ständig untersucht.