Düsseldorf. . Im Westen nichts Neues? Wohl kaum. Denn kein Stadtteil befindet sich so sehr im Wandel wie das linksrheinische Düsseldorf-Heerdt.

Tief im Westen kommt der Mensch nicht zur Ruhe. Das kann man so oder so sehen. Heerdt ist ein Stadtteil, der im stetigen Wandel ist. Viele Baumaßnahmen, immer neue Wohnprojekte, große Firmen, die sich im westlichsten Teil Düsseldorfs neu ansiedeln. Dort, zwischen Neusser Hafen und Oberkassel, tut sich immer etwas. Denn dort ist noch Platz, gerade auf ehemaligem industriellen Terrain. Das lockt Unternehmen und Investoren aus aller Welt, die übrigens aus Vermarktungsgründen gerne Heerdt nach Oberkassel verorten. Das hat anscheinend den edleren Klang.

Rolf Tups irritiert das eher. Der CDU-Bezirksbürgermeister und gebürtige Heerdter sieht viele Vorzüge in „seinem“ Stadtteil. Er bezeichnet ihn als „Wiege des Linksrheinischen.“ „Die Gegend war früher sehr industriell geprägt, aber mittlerweile macht hier die Mischung den Charme aus“, so Tups. „Gerade der neue Wohnraum rund um den Nikolaus-Knopp-Platz habe das Viertel zuletzt deutlich nach vorne gebracht. Experten sagen, dass sich in naher Zukunft die Einwohnerzahl Heerdt fast verdoppeln wird – auf nahezu 20.000 Menschen.“

Verkehrsprobleme im Stadtteil

Aber es gibt auch Probleme, und die haben meistens mit dem Verkehr zu tun. Denn die Infrastruktur hinkt in Heerdt hinterher. Zwischen Knopp-Platz und Handweiser ist die Heerdter Landstraße (16 Ampeln) oft mit Autos verstopft. Der ÖPNV gilt bei vielen Insidern nicht als Alternative, weil er in Heerdt vielen (noch) zu langsam ist. Dazu kommt der Schwerlastverkehr, der seinen Weg von der Autobahn Richtung Neuss-Hafen oft über die Nebenstraßen des Stadtteils sucht. Fahren Sie zum Beispiel mal über die Wiesenstraße Richtung Hafen – Die Schlaglöcher auf der Straße sind rekordverdächtig – in ihrer Anzahl und in ihrer Tiefe. „Diese Probleme gilt es, in naher Zukunft zu lösen“, sagt Tups.

Heterogene Bevölkerung

Heerdt war mal Katholikenzentrum. Die Anzahl der Bewohner von Heerdt um 1832 betrug 1172 Personen, die bis auf zwei alle katholisch waren. Heute haben aber auch andere Konfessionen und Glaubensrichtungen im „Westend“ der Rheinmetropole ihren Platz. Neben der über alles ragenden katholischen St. Benedektinus-Kirche in Alt-Heerdt gibt es noch das Paul-Gerhardt-Haus, in dem sich die Evangelische Gemeinde versammelt. Die Bunkerkirche St. Sakrament, die auch schon einmal als „stabilste Kirche der Welt“ bezeichnet wurde, ist seit einigen Jahren Heimat der koptischen Gemeinde Düsseldorf. Im März 2018 verabschiedete sich die katholische Gemeinde komplett von der Bunkerkirche als Ort für katholische Eucharistiefeiern. Seitdem wird die Bunkerkirche ausschließlich von den Kopten genutzt.

Auch die Heerdter Bevölkerung präsentiert sich heute eher heterogen. Es gibt viele Zugezogene, Geschäftsleute, zahlreiche Familien mit Kindern, dann die Alteingesessenen, integere Leute, die sich beim Bäcker noch grüßen, die achtsam miteinander umgehen und auch gerne mal Zoff machen, wenn ihnen irgendetwas nicht passt. Zuletzt etwa nach dem Bau der Hochbahnsteige am Knopp-Platz. Da hatten Rheinbahn und Stadt zum Teil versäumt, an den neuen Stationen Umlaufschranken zu errichten. Zu gefährlich für Schulkinder und Ältere.

Heerdt hat viele Geschichten zu bieten

Sie sehen, liebe Leserinnen und Leser: Heerdt hat ein riesiges Potenzial an Geschichten zu bieten. Wir werden Ihnen in den nächsten Wochen an jedem Erscheinungstag der NRZ Wissenswertes aus dem Stadtteil tief im Westen liefern. Das haben wir schon in anderen Stadtteilen gemacht, diese Serien sind ein Markenzeichen der NRZ Düsseldorf. Wir werden mit Künstlern sprechen, mit dem Bürgerverein, wir werden das Heerdter Blasorchester, und Tambourcorps Heerdt von 1922 besuchen, dann den CfR Links und den Heerdter TV, wir werden bei Vodafone, Teekanne und der Schön-Klinik vorbeischauen, wir werden zeigen, dass das neue Oberkassler Bad gar nicht in Oberkassel liegt, wir werden natürlich Bezirksvorsteher Rolf Tups zu Wort kommen lassen, und, und, und.

Freuen Sie sich auf die Heerdter Wochen in der NRZ Düsseldorf.