Düsseldorf. . Hartmut Mühlen (74) strebt seine vierte Amtszeit im Seniorenrat des Stadtbezirks 1 an. Rund 30 Stunden engagiert er sich pro Woche.

Hartmuts Mühlen mahlen alles andere als langsam. Mit 74 Lenzen strebt er seine vierte Amtszeit im Seniorenrat für den Stadtbezirk 1 (Altstadt, Carlstadt, Stadtmitte, Pempelfort, Derendorf und Golzheim) an.

Hier ist der Pfarrer, Psychologe und Psychotherapeut seit Jahrzehnten zu Hause. Zwölf Jahre leitete er die Evangelische Beratungsstelle für Erziehungs-, Ehe- und Lebensfragen in Düsseldorf und baute dort eine psychologische Altenberatung auf. Damit die Belange der älteren Mitbürger auch in der Politik und Stadtverwaltung mehr Gehör finden, trat er mit 60 Jahren in den Seniorenrat ein. Seitdem hat er viel bewegt. „Ich habe mit meinem Arbeitskreis das Wohnquartier am Moorenplatz mit Sozial- und preisgedämpften Wohnungen ins Rollen gebracht. 2016 wurde das Wohnquartier eingeweiht“, erinnert sich Hartmut Mühlen.

Er startete mit der Caritas eine Wohnungstauschbörse

Im Herbst 2018 startete er zusammen mit der Caritas eine Wohnungstauschbörse mit der Idee, dass ältere Mieter ihre zu groß gewordenen Wohnungen mit Familien tauschen, die dringend mehr Platz benötigen. Das Projekt ist gut angelaufen und weil die Zusammenarbeit des Seniorenrates mit dem Jugendrat so gut klappte, beschloss der Jugendrat Hartmut Mühlen als ständigen Sachverständigen aufzunehmen. „Altersmäßig gehe ich locker für mindestens drei Mitglieder durch“, frotzelt der Senior.

Mühlen leitet Arbeitskreise, protokolliert, bietet Sprechstunden an, nimmt an Sitzungen der Fachausschüsse des Rates und an Sitzungen der Bezirksvertretungen teil. 30 Arbeitsstunden kommen da wöchentlich schnell zusammen. Würde man das gegen die Aufwandsentschädigung „umrechnen“, wäre Hartmut Mühlen der 25 Cent-Mann.

Sich für ältere Bürger einsetzen

Was er möchte? Vor allem sich für die immer größer werdende Anzahl der älteren Düsseldorfer Bürger im Stadtbezirk 1 einsetzen und verhindern, dass Altersarmut und Einsamkeit den Lebensabend bestimmen. „Dieses Problem trifft zunehmend auch ältere Migranten. Diese Gruppe mitzunehmen, ist mir auch sehr wichtig“, erklärt Mühlen.

Für die kommende Amtszeit, für die er im März in den Wahlkampf zieht, hält er sich fit mit seinem Lauftraining für den Düsseldorfer Marathon. Außerdem spielt er Fußball, fährt Rad, singt im Kirchenchor und produziert Radiosendungen im Bürgerfunk.