Düsseldorf. . Der Staatsschutz ermittelt wegen eines Hetzbriefes, den ein Düsseldorfer Verein erhalten hat. Vorstand hat Bruderschaft Deutschland in Verdacht.
Der Düsseldorfer Verein „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ (CBG) mit Sitz im Stadtteil Eller hat einen Nazi-Brief mit Morddrohungen erhalten. Der Verein setzt sich seit 1978 kritisch mit dem Bayer-Konzern auseinander. „Wir sind generell eine links-politische Organisation, die sich auch stark im Stadtteil Eller engagiert“, so CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann. Die Polizei ermittelt derzeit wegen der Morddrohungen.
Verfasser bekennen sich zum Nationalsozialismus
Am Dienstag, 12. Februar, hatte das Verein einen Nazi-Hetzbrief mit Morddrohung erhalten. „Antifaschisten rechtfertigen die deutschen Kriegstoten“ und „Antifaschisten lassen Zuwanderung und Volkszerstörung zu“ steht da unter anderem zu lesen, bevor es heißt (alle Rechtschreibfehler im Original): „Tod diesem Dreckspack und diesen Schmoks. Ein Schlag, Ein Stich, Ein Schuss. Kurz und bündig.“
Desweiteren bezeichnet die Hetzschrift das „Aufhalten der links-demokratisch optimierten Überbevölkerung“ ebenso als Notwendigkeit wie die Abschaffung der „demokratischen Scheinfreiheit“. Mit „Sieg Heil“ und den SS-Runen endet der Erguss, der sich auch ansonsten offen zum Nationalsozialismus bekennt.
Verein hat bereits einen Rechtsanwalt eingeschaltet
„Dieser Brief ist ein erneutes Zeichen für das Erstarken faschistischer Kräfte in Deutschland. Immer öfter wagen sie es, ihre Gegner offen zu bedrohen. Die CBG wird sich davon jedoch nicht einschüchtern lassen“, hält Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der Coordination fest.
Schon in der Vergangenheit habe es immer wieder Drohbriefe mit rechtsextremen Inhalt gegeben, heißt es vom Verein. Die Täter konnte man bislang nicht festnehmen. Auch dieses Mal hat der Verein umgehend einen Rechtsanwalt eingeschaltet und Strafanzeige gestellt.
Der Vorstand des Vereins geht davon aus, dass die Briefe im Zusammenhang mit der rechtsextremen Bruderschaft Deutschland stehen, die derzeit durch den Stadtteil Eller „patrouilliert“ und Bürger des Stadtteils einschüchtert. Der Staatsschutz ist bereits eingeschaltet.