Düsseldorf. . Schon seit Monaten wird am Hauptbahnhof ein Aufzug repariert, und auch mit den Rolltreppen der Wehrhahnlinie läuft’s nicht rund.
Der behindertengerechte Umbau der Rheinbahn-Haltestellen ist ein kostspieliges Unterfangen – mit für zahlende Kunden bisweilen ärgerlichen Begleiterscheinungen. Beispiel: Ein Rollstuhlfahrer, der am Hauptbahnhof runter zur U-Bahnstation will, weil er nach Benrath oder Eller fahren möchte, hat aktuell schlechte Karten. An den dortigen Bahngleisen 2 und 4 wird schon seit dem 12. Oktober der Aufzug repariert. Und so wird der Kunde in der Hauptbahnhofpassage via Plakat darüber informiert, dass er doch den Aufzug auf der anderen Seite nutzen soll. Der führe zu Bahnsteig 1 und 3, und von da aus solle man erst zur Oststraße fahren und dort dann einen Zug in die „richtige Richtung“ nehmen.
„Umweg-Problem“ für Rollstuhlfahrer
Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster kennt das schon seit mehr als vier Monaten andauernde „Umweg-Problem“ am Hauptbahnhof, der täglich von Zehntausenden Menschen frequentiert wird. „Die Kunden werden aber mit Durchsagen in den Bahnen und auch in der Hauptbahnhof-Passage darauf aufmerksam gemacht, dass sie in solchen Fällen eine Haltestelle weiter fahren sollen.“ Man kommuniziere dies also auf allen möglichen Kanälen, so auch auf der Unternehmens-Homepage. „Es ist natürlich immer besser, dass man sich im Vorfeld informiert, bevor man sich auf den Weg macht“, so Schuster.
Die Rheinbahn kommuniziert also gut, doch die Kunden am Hauptbahnhof sind genervt. Der Aufzug (Baujahr 1987) an den U-Bahngleisen 2 und 4 wird nun schon seit Monaten repariert. Die (geplante) Umbaumaßnahme, an der sich die Stadt Düsseldorf finanziell beteiligt, sollte eigentlich Ende Januar fertig sein. Laut Plakat dauert es nun „voraussichtlich bis Ende Februar“. Man sei fast fertig, es würden noch einige Testfahrten durchgeführt, so Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster.
Fakt ist: Die Fahrt mit dem neuen Aufzug soll deutlich komfortabler werden. Aus einer Türbreite von 800 Millimeter werden 930 Millimeter. Übrigens: Nach dieser Maßnahme ist der Aufzug an den gegenüber liegenden Bahnsteigen 1 und 3 an der Reihe. Dort soll die Erneuerung laut Rheinbahn 13 Wochen dauern.
Rolltreppen der Wehrhahnlinie stehen häufig still
Der Rheinbahn Probleme bereiten derzeit auch die wohl sehr anfälligen Rolltreppen der Wehrhahnlinie. An den Stationen Schadowstraße, Heine-Allee, Benrather Straße und Kirchplatz stehen die Fahrtreppen immer wieder mal still. Und dies seit drei Jahren, seit Einführung der Linie.
Anfällig für die technischen Störungen seien allerdings „nur“ die 34 Rolltreppen des Herstellers Otis (Stückpreis 300.000 Euro), die 25 Rolltreppen des Produzenten Thyssenkrupp laufen dem Vernehmen nach „stabil“. Rheinbahn-Chef Klaus Klar hat sich dennoch am vergangenen Wochenende persönlich ein Bild von den Treppen gemacht und das Problem somit zur Chefsache erklärt.
„Wir verlieren Renommee, wir verlieren Kunden, wir müssen ständig plakatieren, und das nur, weil andere ihre Arbeit nicht richtig machen“, zeigt sich auch Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher auf NRZ-Anfrage genervt. „Wir sind auf die Fremdfirmen angewiesen, darauf, dass sie Ersatzteile besorgen und ihre Produkte schnell reparieren. Wir können nur bei denen Druck machen und uns gleichzeitig bei unseren Kunden entschuldigen.“