Düsseldorf. . Regelmäßig werden Körbe mit Essen gefüllt, das sonst weggeschmissen würde – auch in anderen Stadtteilen ist das Konzept erfolgreich.

Seit Samstag hat Gerresheim einen neuen Mitbewohner: Ferdinand Fielfraß. Hinter dem Kunstnamen versteckt sich allerdings keine Person aus Fleisch und Blut, sondern ein rotes Fahrrad mit drei großen Körben. Die werden nun regelmäßig mit frischen Lebensmitteln gefüllt – aus manchem Gerresheimer Garten oder direkt aus dem Supermarkt und der Bäckerei. Lebensmittel also, die zu großen Teilen weggeschmissen werden würden, aber dafür noch viel zu gut sind.

Räder auch in anderen Stadtteilen

Initiiert wurde die Aktion von der Düsseldorfer Foodsharing-Gruppe und Gerresheimer SPD-Mitglied Hildegard Düsing-Krems. „Es gibt bereits einige dieser Fahrräder in Düsseldorf und nachdem immer wieder Fragen nach einem solchen Rad in Gerresheim aufkamen, haben wir nun endlich auch eins an der Heyestraße gegenüber der Kirchengemeinde aufgestellt“, so Düsing-Kems. Die ganze Aktion ist dank nachbarschaftlicher Hilfe entstanden: „Eine Gerresheimerin hat das Fahrrad gespendet und eine andere Nachbarin hat es rot gestrichen und die Boxen angebracht“, so die Sozialdemokratin. Auch die Zukunft des Fahrrads ist auf bürgerliches Engagement angewiesen. Denn Ferdinand braucht kontinuierlich „Futter“. Freiwillige Gerresheimer klappern Geschäfte ab, die sich in eine Liste eingetragen haben und sich somit bereit erklären, Lebensmittel wie Brötchen etwa, abends abholen zu lassen und an das Fahrrad zu spenden.

Foodsharer suchen noch nach freiwilligen Helfern

„Am Samstag hatten wir Produkte von Alnatura und dem Gerresheimer Bäcker Glomm“, so Düsing Krems. Das Angebot im roten Rad richte sich an alle Gerresheimer: „Auch der Millionär darf sich da gerne eine Apfel rausnehmen“, sagt die Mitorganisatorin. Supermärkte wie Kaufland machen bei der Aktion ebenfalls mit.

Als Ferdinands Körbe am frühen Samstagnachmittag aufgefüllt wurden, waren sie schon kurze Zeit später wieder leer. Doch Nachschub sei schon unterwegs, versichert Düsing-Krems. Gesucht werden aber nicht nur Freiwillige, welche die Lebensmittel besorgen, die Foodsharer suchen auch nach Ehrenamtlichen, die die Körbe alle paar Wochen desinfizieren.

Essens-Räder auch in anderen Stadtteilen erfolgreich

Sorge vor Vandalismus gibt es, trotz einiger zerstörter Give-Boxen im Stadtgebiet, bisher nicht. „Die Nachbarschaft hat ein Auge auf das Fahrrad“, so die Gerresheimerin. Auch in anderen Stadtteilen ist die Aktion bisher ein voller Erfolg. Denn alleine ist Ferdinand in Düsseldorf nicht: Verteiler-Fahrräder stehen ebenfalls in Flingern, Benrath, Eller und an der Uni. Über ein weiteres Rad für Gerresheim werde nachgedacht, so Düsing-Krems.